Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Gesundheit

Luftverschmutzung ist eine nachweisliche Ursache für Krankheit und vorzeitige Todesfälle. Die grösste Gefahr geht von übermässigen Belastungen mit Feinstaub und Ozon aus.

Mit jedem Atemzug gelangen Gase wie Stickstoffdioxid und Ozon sowie eine grosse Anzahl von feinen Partikeln in unsere Atemwege und die Lunge. Sie werden in den Bronchien und den Lungenbläschen abgelagert und können dort kurz- oder langfristig Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Je kleiner die Partikel sind, desto tiefer dringen sie in die Lunge ein. Bei übermässigen Schadstoffbelastungen treten vermehrt Beschwerden und Erkrankungen der Atemwege bei Kindern und Erwachsenen auf, z. B. Anfälle von Atemnot, chronischer Husten und Auswurf, Bronchitis und chronische Bronchitis, Atemwegsinfektionen.

Für bereits erkrankte Personen stellt die Luftverschmutzung eine weitere Belastung dar. Je höher die Schadstoffbelastung in der Luft (z.B. an viel befahrenen Strassen), desto kürzer sind die beschwerdefreien Phasen. Die verschmutzte Atemluft führt zu einer Verminderung der durchschnittlichen Lungenkapazität sowie zu vermehrten Notfallkonsultationen und Spitaleintritten wegen Atemwegserkrankungen.

Sie bewirkt auch eine Verkürzung der Lebenserwartung aufgrund von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen einschliesslich Lungenkrebs.

Zu diesem Thema hat die durch das BAFU finanzierte und am Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut angesiedelte Dokumentationsstelle für Luft und Gesundheit LUDOK gemeinsam mit weiteren Trägerorganisationen wie der Krebsliga, der Lunge Zürich und der kantonalen Behörden für Luftreinhaltung die Gesundheitsfolgen der wichtigsten Schadstoffe in der Aussenluft zusammengetragen und in einer interaktiven Grafik aufbereitet.

Eine für das Jahr 2018 aktualisierte Studie des Bundesamts für Raumentwicklung ARE kommt zum Ergebnis, dass wegen der Luftverschmutzung (durch PM10) in der Schweiz jährlich rund 2'300 Personen vorzeitig sterben, dabei gehen 23'600 Lebensjahre verloren.

Die Luftverschmutzung verursacht in der Schweiz jährlich externe, nicht vom Verursacher gedeckte Folgekosten in Milliardenhöhe. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung in der Schweiz wurden anhand des für die Gesundheitsschädigung massgebenden Leitschadstoffes PM10 (Feinstaub) in verschiedenen Studien genauer quantifiziert und monetarisiert. Diese Studien wurden von Epidemiologen, Lufthygienikern und Ökonomen gemeinsam durchgeführt.

Wegen luftschadstoffbedingten Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen werden in der Schweiz jährlich ca. 14'000 Tage im Spital verbracht. Die belastete Atemluft führt zu rund 12'000 Fällen von akuter Bronchitis bei Kindern und rund 2'300 neuen Fällen von chronischer Bronchitis bei Erwachsenen. Ferner resultieren ca. 3,6 Mio. Tage mit eingeschränkter Aktivität bei Erwachsenen. Dadurch entstehen jedes Jahr Gesundheitskosten von rund CHF 7 Milliarden.

In der Schweiz werden die Langzeiteffekte der Luftverschmutzung auf die Gesundheit in der Kohortenstudie SAPALDIA (Swiss Cohort Study on Air Pollution and Lung and Heart Diseases in Adults) untersucht. Diese und weitere Studien zeigen aber auch, dass sich die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen relativ rasch verbessert, wenn der Schadstoffgehalt der Luft abnimmt. Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität haben also einen messbaren positiven Einfluss auf die Volksgesundheit.

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Letzte Änderung 28.03.2024

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