Invasive gebietsfremde Arten: Anhörung zur nationalen Strategie eröffnet

Bern, 14.08.2015 - Invasive gebietsfremde Arten können die Gesundheit gefährden und Schäden verursachen. Aufgrund eines parlamentarischen Vorstosses hat das Bundesamt für Umwelt BAFU in Zusammenarbeit mit anderen Bundesämtern, Vertretern der Kantone sowie privater Organisationen eine Strategie zu invasiven gebietsfremden Arten erarbeitet. Zum Strategieentwurf hat das BAFU am 14. August 2015 die Anhörung eröffnet.

Bundesrat und Parlament wollen die Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten - also Arten mit Schadenspotenzial für Mensch, Tier und Umwelt - eindämmen. Dies ist eines der Ziele der Strategie Biodiversität Schweiz, welche der Bundesrat 2012 verabschiedet hatte. Das Parlament hat mit der Annahme des Postulats von Nationalrat Karl Vogler «Stopp der Ausbreitung von invasiven gebietsfremden Arten» (13.3636) den Bundesrat beauftragt, eine Strategie der Schweiz zur Eindämmung invasiver gebietsfremder Arten vorzulegen. Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat nun einen Strategieentwurf erarbeitet und ihn am 14. August 2015 in die Anhörung geschickt.

Invasive gebietsfremde Arten werden absichtlich oder unabsichtlich eingeführt. Sie können die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden, die Biodiversität und Ökosystemleistungen beeinträchtigen oder Schäden in der Land- und Waldwirtschaft sowie an Infrastrukturen verursachen (siehe Kasten). Die dadurch verursachten ökonomischen Verluste sind beträchtlich, etwa durch Mehrkosten im Unterhalt, auf Gleisanlagen, Strassen und an Ufern von Gewässern.

Die Bekämpfung dieser Arten ist aufwändig, oft mit hohen Kosten sowie grossem personellem Aufwand verbunden. Der Strategieentwurf des BAFU beeinhaltet ein umfassendes Massnahmenpaket, mit welchem die Ausbreitung dieser Arten eingedämmt werden kann. Dabei wurden auch die rechtlichen Grundlagen überprüft und die Verantwortlichkeiten zwischen Bund und Kantonen geklärt.

Nach Abschluss der Anhörung Mitte Oktober 2015 wird der Strategieentwurf aufgrund der Rückmeldungen überarbeitet. Anschliessend verabschiedet der Bundesrat die Strategie und den Bericht zum Postulat Vogler zu Handen des Parlaments, das voraussichtlich nächstes Jahr darüber entscheiden wird.

 

KASTEN:
Beispiele invasiver gebietsfremder Arten und ihrer Auswirkungen

  • Ambrosia: Pollen können Allergien auslösen.
  • Japanischer Staudenknöterich: bildet Reinbestände und verdrängt andere Pflanzen, bspw. an Flussufern.
  • Amerikanische Goldrute: bildet Reinbestände und verdrängt andere Pflanzen insbesondere in Schutzgebieten wie Flachmooren.
  • Riesenbärenklau: Gesundheitsrisiko durch Saft, der in Kombination mit Sonnenlicht starke Hautverbrennungen verursacht.
  • Götterbaum: Unterdrückt einheimische Baumarten, dadurch kann Schutzwald geschwächt werden.
  • Eschentriebwelke: Pilz, der Eschen zum Absterben bringt.
  • Asiatischer Laubholzbockkäfer: besonders gefährlicher Waldschädling.
  • Körbchenmuschel: verdrängt einheimische Arten, kann Wasserleitungen verstopfen.
  • Amerikanischer Flusskrebs: überträgt Krebspest auf einheimische Krebsarten, die daran zugrundgehen.
  • Tigermücke: Kann Krankheiten, bsp. Denguefieber, auf Menschen übertragen.


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