Biodiversität bringts!

Editorial von Franziska Schwarz, Vizedirektorin BAFU

Franziska Schwarz, Vizedirektorin BAFU
© BAFU

Jedes Mal, wenn ich Schmetterlinge in meinem Garten sehe, freue ich mich. Wie leicht
und verspielt sie von Blüte zu Blüte tanzen! Ich geniesse diese Momente voller Ehrfurcht, Faszination und Glück. Sie sind mir kostbar und erinnern mich daran, dass wir Menschen nicht nur integraler Bestandteil eines komplexen Ökosystems sind, sondern auch stark von den Leistungen der Natur profitieren.

Naturerlebnisse sind für viele auch in der Schweiz nicht mehr selbstverständlich. Zu sehr wurden in den vergangenen Jahrzehnten wertvolle Lebensräume beeinträchtigt oder gar zum Verschwinden gebracht. Dabei geht vergessen, dass die Biodiversität Grundlage für unsere Gesundheit, Lebensqualität und Wirtschaft ist, kurz: Sie bildet die Basis unserer Wohlfahrt. Wir müssen ihr Sorge tragen und sie fördern!

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Biodiversität zu fördern – punktuell oder im grösseren Rahmen. Beispielsweise mit einer Blumenwiese statt Rasen im eigenen Garten oder einer Hecke aus einheimischen Büschen. Natur benötigt Raum. Erhalten und erschaffen wir also mannigfaltige Lebensräume für zahlreiche verschiedene Tier- und Pflanzenarten! Nicht nur weil es klug ist, sondern auch weil es glücklich macht. Dies zeigen mehrere Beiträge in dieser Ausgabe von «die umwelt».

Biodiversität ist ein öffentliches Gut. Das Staatswesen trägt dafür eine grosse Verantwortung. 2017 verabschiedete der Bundesrat deshalb den Aktionsplan zur Strategie Biodi­versität Schweiz mit 26 Massnahmen. Diese werden nun vom BAFU gemeinsam mit den betroffenen Bundesstellen und den Partnern ausformuliert, geplant und verwirklicht.

Rückgrat der Biodiversität ist ein Netzwerk von traditionellen Naturschutzgebieten und natürlichen sowie naturnah bewirtschafteten Flächen. Dieses Netz nennen wir Ökologische Infrastruktur. Es ist aber nur realisierbar, wenn alle Akteurinnen und Akteure zusammenspielen. Zurzeit ist dieses Netz noch löchrig und erst wenig robust. Doch das wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten ändern. Die diversen Sektoren sowie die Kantone und Gemeinden haben bereits damit begonnen, Lücken in der Ökologischen Infrastruktur zu schliessen und Defizite zu beheben.

Der Aktionsplan auf Stufe Bund ist ein Puzzleteil bei der Förderung der Biodiversität. Für den gemeinsamen und langfristigen Erfolg braucht es jedoch das Engagement von uns allen. Umfragen haben gezeigt: Immer mehr Menschen wünschen sich, dass «mehr» oder gar «viel mehr» getan wird, um die Naturvielfalt unseres Landes zu erhalten. Das stimmt optimistisch.

Danke auch für Ihren Beitrag zur Vielfalt unserer Natur!

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Letzte Änderung 06.03.2019

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