Die Schweiz soll über eine funktionsfähige ökologische Infrastruktur verfügen – sowohl im ländlichen als auch im städtischen Raum, im Mittelland, im Jura und in den Alpen. Im Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz werden entsprechende Massnahmen beschrieben und etappiert. Einerseits sind spezifische Ergänzungen und Aufwertungen des Schweizer Schutzgebietssystems nötig, anderseits die Ergänzung und Sicherung eines Systems von Vernetzungsgebieten in der gesamten Landschaft generell. Alle Sektoren werden einen Beitrag zur ökologischen Infrastruktur leisten.
Um die Biodiversität langfristig zu erhalten, fordert das Ziel 2 der Strategie Biodiversität Schweiz, eine ökologische Infrastruktur von Schutzgebieten und Vernetzungsgebieten aufzubauen.
Wirksam erhaltene, vernetzte und funktionsfähige Lebensräume sind eine Grundvoraussetzung dafür, dass
- die Biodiversität reichhaltig und gegenüber Veränderungen reaktionsfähig ist
- Ökosystemleistungen flächendeckend bereitgestellt werden.
Ökosystemleistungen tragen massgeblich zu wirtschaftlichem Wohlstand und zur Lebensqualität der Bevölkerung in der Schweiz bei.
Im Rahmen der Programmvereinbarung NPA 2020-2024 sind die Kantone für die Planung der ökologischen Infrastruktur in ihrem Kantonsgebiet zuständig. Um sie dabei zu unterstützen, hat das BAFU eine Arbeitshilfe verfasst. Diese Arbeitshilfe konkretisiert die Ziele und Grundsätze der ökologischen Infrastruktur, definiert räumliche Prioritäten und inhaltliche Schwerpunkte für ihren Aufbau und Weiterentwicklung, und beschreibt welche Planungsgrundlagen auf Bundesebene zur Verfügung stehen.
Ökologische Infrastruktur (PDF, 2 MB, 11.11.2021)Arbeitshilfe für die kantonale Planung im Rahmen der Programmvereinbarungsperiode 2020-24
Schutzgebiete
Zum Erhalt der Biodiversität in der Schweiz kommt Schutzgebieten eine besondere Bedeutung zu. Sie sorgen nicht nur dafür, dass Arten in ihren angestammten Lebensräumen verbleiben, sich Bestände bedrängter Arten erholen oder Ökosysteme ihre Funktionen erfüllen können. Schutzgebiete tragen auch dazu bei, dass das vielfältige Landschaftsbild der Schweiz erhalten bleibt.
Im Rahmen seiner Biodiversitätspolitik ist dem Bund deshalb die Schaffung und der Erhalt von Schutzgebieten ein besonderes Anliegen. Zudem hat sich die Schweiz mit dem Ratifizierung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt der Vereinten Nationen auch auf internationaler Ebene dazu bereit erklärt, ein «wirkungsvolles und gerecht gemanagtes, ökologisch repräsentatives und gut vernetztes Schutzgebietssystem» bereitzustellen und mit anderen «wirksamen gebietsbezogenen Erhaltungsmassnahmen» zu schützen. Noch ist dieses Ziel nicht erreicht.
Als Ergänzung zu den schon bestehenden Schutzgebieten, die schon jetzt das Grundgerüst der ökologischen Infrastruktur bilden, müssen deshalb zusätzliche Schutzgebiete errichtet werden.
Vernetzungsgebiete
Isolierte Schutzgebiete reichen nicht aus, um die Biodiversität und damit die Ökosystemleistungen langfristig zu erhalten. Für das Überleben wie auch für die Wieder- und Neubesiedlung von Lebensräumen müssen sich Organismen in der Landschaft ausbreiten können. Schutzgebiete müssen also durch zusätzliche Lebensräume, sogenannte Vernetzungsgebiete miteinander verbunden werden.
Derzeit genügen oftmals weder der Zustand noch die Anzahl der Vernetzungsgebiete, um den Ansprüchen der verschiedensten Organismen gerecht zu werden. Zur nachhaltigen Unterstützung und dem langfristigen Erhalt der Biodiversität in der Schweiz müssen deshalb weitere Vernetzungsgebiete ausgewiesen werden. Besonders gefordert sind dabei die Sektoren Gewässerschutz, Landwirtschaft, Waldwirtschaft sowie der Sektor Siedlung, Raumplanung und Verkehr
Weiterführende Informationen
Links
Dokumente
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Kurzporträt Strategie Biodiversität SchweizGemeinsam die Vielfalt des Lebens erhalten und nachhaltig nutzen. 2012
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Nationales ökologisches Netzwerk RENSchlussbericht. Eine Vision für einen landesweit vernetzten Lebensraum. 2004
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REN: die Vision für einen landesweit vernetzten Lebensraum SchweizFaltblatt. 2003
Letzte Änderung 11.11.2021