Bundesrat genehmigt Umweltbericht 2022

Bern, 16.12.2022 - Die Schweiz erzielt in vielen Umweltbereichen bedeutende Fortschritte. Dennoch steht die Umwelt nach wie vor unter grossem Druck. Die drängendsten Probleme sind der Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt und die übermässige Nutzung natürlicher Ressourcen. Ein nachhaltigerer Umgang mit Mobilität, Wohnen und Ernährung eröffnet Chancen für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Am 16. Dezember 2022 hat der Bundesrat den Bericht «Umwelt Schweiz 2022» verabschiedet.

Die Schweizer Umweltpolitik kann Erfolge vorweisen. Dank der Fortschritte im Inland ist die Gesamtumweltbelastung der Schweiz seit 2000 gesunken. Verbesserungen gab es bei der Luft- und der Wasserqualität, bei der Waldbiodiversität, beim Umgang mit Naturgefahren, bei der Materialeffizienz und beim Abfallmanagement. Ausserdem wurden zahlreiche Instrumente geschaffen und eingeführt. Dies geht aus dem Bericht «Umwelt Schweiz 2022» hervor, der am 16. Dezember 2022 vom Bundesrat genehmigt wurde.

Planetare Belastbarkeitsgrenzen sind überschritten

Die Schweiz hat zwar Fortschritte erzielt, doch der ökologische Fussabdruck des Landes ist immer noch grösser als das, was für die Erde verträglich ist. Der Verbrauch natürlicher Ressourcen liegt über dem europäischen Durchschnitt. Auch nehmen die von der Schweiz im Ausland verursachten Auswirkungen auf die Umwelt weiter zu. Die Bereiche Mobilität, Wohnen und Ernährung sind für zwei Drittel der gesamten Umweltbelastung verantwortlich.

Der Verbrauch natürlicher Ressourcen wirkt sich negativ auf das Klima, die Ökosysteme sowie die Artenvielfalt und damit auch auf die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung aus. Deshalb gehören der Klimaschutz, die Erhaltung der Biodiversität und die Stärkung der Kreislaufwirtschaft zu den vordringlichen Zielen der Schweizer Umweltpolitik.

Klima, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft

Zum Schutz des Klimas will der Bundesrat den Treibhausgasausstoss der Schweiz bis 2030 im Vergleich zu 1990 halbieren. Mit der langfristigen Klimastrategie konkretisiert er das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null zu reduzieren.

Biodiversitäts-Fördermassnahmen zeigen zwar lokal Wirkung und punktuelle Erfolge, doch die biologische Vielfalt braucht auch genügend Flächen und intakte Landschaften, Böden dürfen nicht zubetoniert und landwirtschaftlich genutztes Land muss naturnah bewirtschaftet werden. Eine reichhaltige, gegenüber Veränderungen anpassungsfähige Biodiversität trägt dazu bei, die Folgen des Klimawandels zu mildern.

Die Stärkung der Kreislaufwirtschaft sorgt dafür, dass die Ressourcen geschont, und damit auch die Treibhausgasemission begrenzt und der Biodiversitätsverlust gebremst werden.

Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft

Noch ist eine nachhaltige und dekarbonisierte Zukunft erreichbar. Dazu sind die Umsetzung der bestehenden gesetzlichen Grundlagen, das Vorantreiben von technologischen Innovationen, die konsequente Nutzung von Synergien mit anderen Politikbereichen, die Anwendung der internationalen Umweltpolitik sowie die Förderung zukunftsfähiger Investitionen notwendig.

Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Akteurinnen und Akteuren (Politik, Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft) kann zu einer nachhaltigeren Schweiz beitragen. Viele engagieren sich bereits heute.

Nichthandeln hat negative ökonomische Folgen. Verschiedene Studien zeigen, dass die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kosten eines ungebremsten Klimawandels oder eines Biodiversitätsverlusts die Kosten von Massnahmen für den Klimaschutz übersteigen.

Kasten: Bericht «Umwelt Schweiz»

Der Bericht «Umwelt Schweiz» wird alle vier Jahre veröffentlicht und gibt einen Überblick über den Zustand und die Entwicklung der Umwelt in unserem Land sowie die durch die Schweiz verursachte Umweltbelastung. Er zieht Bilanz aus den Massnahmen, die der Bund ergriffen hat, um die Umweltqualität zu verbessern, und zeigt auf, wo weiterer Handlungsbedarf besteht.

Parallel zur Veröffentlichung des Berichts hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) eine Website lanciert, die sich mit Innovationen in den Bereichen Mobilität, Wohnen und Ernährung befasst. Dort finden sich unter anderem Good-Practice-Beispiele für die Verringerung des Umweltfussabdrucks.


Adresse für Rückfragen

Sektion Medien, Bundesamt für Umwelt (BAFU), medien@bafu.admin.ch, Tel. +41 5 462 90 00



Herausgeber

Der Bundesrat
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Bundesamt für Umwelt BAFU
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