Der Klimawandel und dessen Folgen für die natürlichen Systeme werden sich auf die Gesellschaft und die Wirtschaft auswirken.
Wasserwirtschaft
Die klimabedingten Veränderungen des Wasserkreislaufs führen zu folgenden Herausforderungen in der Wasserwirtschaft:
- Konflikte in der Wassernutzung (Bewässerung, Kühlen)
- Engpässe des Wasserangebots in Siedlungen
- Ausfälle in der Energieproduktion
- Forderung des Gewässer- und Hochwasserschutzes
- Neue Anforderungen für Seeregulierung und Bewirtschaften von alpinen Speicherseen
- Ansprüche der Nachbarländer bei internationalen Gewässer
Waldwirtschaft
Die Waldwirtschaft und somit auch die holzverarbeitende Industrie und das Gewerbe sind vom Klimawandel in vielfacher Hinsicht betroffen:
- Neue Standortbedingungen
- Zunahme der Waldbrandgefahr
- Ausbreitung von Schadorganismen
- Verminderung von Waldleistungen
- Holzzuwachs und Anstieg der Waldgrenze (längerfristige Entwicklung)
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft spürt sowohl positive als auch negative Folgen:
- Erhöhte Produktivität und somit steigende Erträge
- Verknappung des Wasserangebots
- Verbreitung von Unkräutern und Schädlingen
- Ertragsausfälle in der Tierhaltung oder im Ackerbau wegen Extremereignisse
Energie
Der Klimawandel wird sowohl die Energienachfrage als auch die Energieproduktion beeinflussen:
- Verbrauch von weniger Heizenergie, dafür von mehr Kühlenergie
- Langfristige Einbussen in der Stromproduktion aus Wasserkraft
- Beeinträchtigung der Stromproduktion von Kernkraftwerken (Kühlleistung)
- Vorteil für neue erneuerbare Energien
Gesundheit
Veränderungen bei den Extremtemperaturen wirken sich direkt auf die Gesundheit des Menschen aus:
- Zunahme des Hitzestress, der Herz-Kreislauf und der Atembeschwerden
- Abnahme der Arbeitsleistung
- Verbreitung von Krankheitserregern, Schadstoffen und Allergenen
- Erhöhte Wahrscheinlichkeit von Nahrungsmittelvergiftung
- Ausbreitung von Krankheitsüberträgern wie Zecken und Tigermücken
Tourismus
Für den Tourismus birgt der Klimawandel sowohl Chancen als auch Gefahren:
- Abnahme der Schneesicherheit in Berg- und Skigebieten
- Zusätzliche Schutz- und Umbaumassnahmen in alpinen Regionen
- Zunahme der Beliebtheit der Feriendestinationen im Alpenraum (Sommerfrische)
- Steigende Attraktivität der Schweizer Städte im Sommer
Siedlungen, Gebäude, Verkehrswege und Infrastrukturen
Von den klimabedingten Veränderungen der Naturgefahren (vor allem Hochwasser, Massenbewegungen, Hitzestress) sind Siedlungen, Gebäude, Verkehrswege und Infrastrukturen in der ganzen Schweiz betroffen. Besonders anfällig sind Siedlungen mit einem hohen Versiegelungsgrad. Auch das Schrumpfverhalten von Böden könnte in Zukunft zu Problemen führen.
Letzte Änderung 04.09.2018