von Marc Chardonnens, Direktor BAFU

Technologie ist nicht neutral. Sie ist auch Ausdruck der Werte einer Gesellschaft. In diesem Sinne benötigen wir Umweltinnovationen, um die grossen Herausforderungen, vor denen wir stehen, zu meistern. Sie sollen uns ermöglichen, den Ressourcenverbrauch in Einklang mit den Grenzen unseres Planeten zu bringen und die Schadstoffflüsse zu begrenzen. Selbstverständlich geht es dabei auch darum, den Wohlstand zu wahren und die Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft voranzutreiben. Das vorliegende Magazin zeigt, dass viele Umweltinnovationen bereit zum Einsatz sind. In der Schweiz sind wir in der glücklichen Lage, über effiziente Förderinstrumente zu verfügen. Sie erlauben es, Erfindungen entlang der gesamten Innovationskette – von der Forschung bis zum Markteintritt – zu unterstützen. Die letzten Etappen vor dem Rückzug der staatlichen Förderung gehören zu den heikelsten Momenten in der Entwicklung einer Umweltinnovation: die Pilotphase und der Markteintritt. Die Pilotphase umfasst den Transfer aus dem Labor mit den kontrollierten Betriebsbedingungen hinaus in den industriellen Alltag. Innovative Firmen können dafür bei der Umwelttechnologieförderung des BAFU Finanzhilfen beantragen. Bei der Markteintrittsphase müssen die Unternehmen rasch eine gewisse Dynamik erreichen, sonst werden sie von der Konkurrenz überholt. Hier können die Firmen beim Technologiefonds des Bundes Bürgschaften beantragen. Dies zeigt: Damit sich eine Umweltinnovation schliesslich auf dem Markt durchsetzt oder zum gesellschaftlichen Standard wird, ist oft das gemeinsame Engagement von Staat und Wirtschaft erforderlich.
Die guten Lösungen, die wir in der Schweiz entwickeln, sollen auch in die Welt hinausgetragen werden. So haben sich das BAFU, das Bundesamt für Energie (BFE) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) zusammengeschlossen, um die Weiterführung der Exportförderung im Bereich Cleantech im Rahmen eines Mandates an Switzerland Global Enterprise sicherzustellen.
In diesem Magazin werden zahlreiche Umweltinnovationen präsentiert. Beeindruckend sind ihre Vielfalt und die positiven Kosten-Nutzen-Beziehungen. Wir dürfen deshalb Optimismus tanken – und die Zuversicht gewinnen, dass wir einen wichtigen Beitrag für die Lösung künftiger Herausforderungen geleistet haben.
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Dokument
Diese Ausgabe als Download (PDF, 7 MB, 18.05.2016)02/2016 Innovationen für Mensch und Umwelt
Letzte Änderung 18.05.2016