Gemeinden: Entscheid an der Urne

Aktion #3

© Flurin Bertschinger | Ex-Press | BAFU

Wie der Spielplatz oder das Schulareal (im Bild Biotop bei der Primarschule Châteauneuf in Sion) gestaltet ist, wie sich der Gemeindewald entwickelt, wo Grünräume aufgewertet werden – dies und vieles mehr entscheiden die Bürgerinnen und Bürger. Sie haben es in der Hand, der Natur in ihrer Gemeinde mehr Raum zu geben: mit dem Wahlzettel an der Urne, mit einem Vorstoss an der Gemeindeversammlung, mit einer Petition oder mit einer Eingabe bei einem Mitwirkungsverfahren in der Raumplanung. Die Bevölkerung hat bei allen wichtigen Planungsvorhaben der Gemeinde ein Informations- und Mitspracherecht. Sie kann beispielsweise griffige Auflagen zur Umgebungsgestaltung in der Bauordnung vorschlagen oder eine hohe Grünflächenziffer im Zonenreglement. Eingaben während der Vernehmlassung sind zwar nicht verpflichtend, in der Regel aber nimmt der Gemeinderat dazu Stellung und integriert sie bei positivem Befund in die Pläne. Auch im Rahmen einer Melioration, einer Waldentwicklungsplanung oder eines Landschaftsentwicklungskonzeptes kann man seine Ideen einbringen.

Den Mitgliedern des Gemeinderats kommt bei der Förderung der Artenvielfalt eine Schlüsselrolle zu. Mit einem «Biodiversitätskonzept» kann dieses Gremium konkrete Ziele zur Förderung der Biodiversität und entsprechende Massnahmen festschreiben. Ein «Legislaturprogramm Natur» legt darauf aufbauend die Schwerpunkte für die kommende Legislaturperiode fest. Chancen bieten sich insbesondere in der Raumplanung (Richtpläne, Nutzungsplan, Sondernutzungsplan usw.) und bei der Aufwertung von Lebensräumen. Die Gemeinden können zum Beispiel ein Vernetzungsprojekt oder ein Waldreservat anstossen, einen Bach aus seinem Korsett befreien oder einen Weiher für stark bedrohte Amphibien anlegen. Sie verfügen zudem über zahlreiche Gebäude und Anlagen, die sich naturnah gestalten lassen. Viel Potenzial birgt auch das gemeinde­eigene Land, dessen Bewirtschaftung so gesteuert werden kann, dass Lebensräume von seltenen Arten erhalten bleiben oder neue Strukturen und Habitate wie Hochstamm-Obstbäume, Hecken oder Trocken­mauern geschaffen werden. Regelmässige Mitteilungen im Gemeindeblatt und geführte Rundgänge durchs Dorf schaffen Goodwill in der Bevölkerung und machen Lust auf mehr.

Kontakt
Letzte Änderung 06.03.2019

Zum Seitenanfang

https://www.bafu.admin.ch/content/bafu/de/home/themen/thema-biodiversitaet/biodiversitaet--dossiers/magazin2019-1-dossier/jede-aktion-zaehlt/gemeinden--entscheid-an-der-urne.html