Magazin «die umwelt» 2/2022 - CO2 aus der Luft entfernen
Editorial von Katrin Schneeberger, Direktorin BAFU.
Dossier «Negative CO2-Emissionen»
Allen Bemühungen zum Trotz wird es nicht möglich sein, die Treibhausgasemissionen auf null zu senken. Es braucht natürliche und technische Speicher, um schwer vermeidbare Emissionen auszugleichen und Netto-Null zu erreichen. Oberste Priorität hat nach wie vor die rasche Reduktion der Treibhausgase. Die Schweiz ist gut aufgestellt, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Die Schweiz will ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-Null reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es auch Negativemissionstechnologien (NET). Wir stellen 5 davon vor.
Das Netto-Null-Ziel lässt sich nur dann erreichen, wenn gewisse Wirtschaftssektoren drastische Massnahmen ergreifen. Dies kann mittels verbindlicher Vorgaben oder auf freiwilliger Basis geschehen. In den meisten Fällen spielen die Negativemissionstechnologien (NET) eine Schlüsselrolle.
Soll das Konzept der negativen CO2-Emissionen aufgehen, braucht es neue Technologien und Geschäftsmodelle. In beiden Bereichen spielen Schweizer Firmen vorne mit.
Unser Land wird voraussichtlich CO2 exportieren oder im Ausland ausgleichen müssen, um bis 2050 eine ausgeglichene Treibhausgasbilanz zu erreichen. Trotz vieler offener Fragen bemüht sich der Bund bereits heute darum, das langfristige Schweizer Klimaziel mithilfe des Auslands zu erreichen.
Der Einsatz von Negativemissionstechnologien (NET) zur Bekämpfung des Klimawandels scheint mittlerweile unvermeidlich, wirft aber zahlreiche ethische Fragen auf. Petrissa Eckle, Leiterin des Sustainability in Business Lab (sus.lab) an der ETH Zürich, und der Klimaethiker Dominic Lenzi nehmen im Doppelinterview eine Interessenabwägung vor.
In der Schweiz forschen zahlreiche wissenschaftliche Institutionen an Ansätzen, um CO2 aus der Luft zu entfernen und dauerhaft zu speichern. Diese Forschung trägt dazu bei, dass unser Land bei der Entwicklung von Negativemissionstechnologien (NET) die Nase vorn hat.
Wälder und Böden sind in der Lage, CO2 zu speichern. Das Speicherpotenzial ist in der Schweiz begrenzt – nutzen sollten wir es trotzdem.