Landschaftszerschneidung
Die Ausdehnung der Siedlungen und Infrastrukturen hat neben der Zersiedlung auch eine Zerschneidung der Landschaft zur Folge. Dadurch werden Lebensräume von Tieren, Pflanzen und andere Organismen voneinander getrennt. Die Landschaftszerschneidung ist damit eine wesentliche Ursache für den Rückgang der Biodiversität. Mit der Zerschneidung verändert sich ausserdem der Landschaftscharakter und es gehen Landschaftsqualitäten verloren.
Die Landschaftszerschneidung nimmt in allen Regionen zu. Für die Schweiz als Ganzes ist die effektive Maschenweite von 248 km2 im Jahr 2014 um jährlich rund 1,2 Prozent auf 229 km2 im Jahr 2020 zurückgegangen. Am grössten ist das Ausmass der Landschaftszerschneidung im Mittelland. Im Alpenraum ist die Landschaftszerschneidung deutlich kleiner. Die Gründe für die Zunahme der Zerschneidung sind die Zunahme der Siedlungsfläche und die damit verbundene Erschliessung sowie der Bau von neuen Verkehrsinfrastrukturen.
- Verwandte Indikatoren
- Bodenversiegelung
- Landschaftszersiedelung
Im joint EEA-FOEN Report 2/2011 «Landscape Fragmentation in Europe» wurde die Zerschneidung für viele europäische Länder berechnet und rangiert.
Der Grad der Landschaftszerschneidung lässt sich mit der «effektiven Maschenweite» berechnen. Sie drückt die Wahrscheinlichkeit aus, dass zwei zufällig gewählte Punkte miteinander verbunden sind, ohne dass trennende Siedlungsflächen überwunden werden müssen. Zu den Siedlungsflächen zählen auch Verkehrswege von mehr als 3 Metern Breite Flächen oberhalb von 2100 m. ü. M. und Seen werden bei der Rechnung nicht berücksichtigt. Die effektive Maschenweite misst sich in Quadratkilometern (km2). Je grösser die Maschenweite, desto geringer ist die Landschaftszerschneidung.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Stabilisierung | 2014 | 2020 | (1) -7.47% | Abnahme | negativ |
(1) Schweiz |
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