Lichtemissionen
Die Lichtemissionen geben an, wie viel Licht in der Nacht von der Erde ins All abgegeben wird. Zu viel Licht kann der Gesundheit schaden und die innere Uhr stören. Dies führt zu Schlafstörungen, Veränderungen im Herzrhythmus und einer Reduktion der Melatoninproduktion, welche u.a. das Immunsystem antreibt. Durch übermässige Lichtemissionen können ausserdem die Lebensräume nachtaktiver Tiere beeinträchtigt werden, mit teilweise tödlichen Folgen.


Zwischen 1994 und 1997 nahmen die Lichtemissionen in der Schweiz um fast 40% zu. Nachher bleiben sie mit leichten Schwankungen bis 2007 recht stabil, nehmen aber dann ab 2007 wieder markant zu. Die Fläche mit Nachtdunkelheit hat ebenfalls stark abgenommen (von knapp 30% 1994 auf knapp 20% 2012, Werte für die ganze Schweiz). Ausgedehnte und natürlich dunkle Gebiete sind v.a. im Mittleland und Juraselten geworden. Dies führt zu einer einschneidenden Veränderung unserer natürlichen Umgebung, wie beispielsweise der Zerstörung der natürlichen Nachtlandschaft. Deshalb ist es wichtig, dass die Lichtemissionen gesenkt werden und eine Nachtdunkelheit wieder möglich wird. Eine der wirkungsvollsten Massnahmen bestünde darin, Werbeleuchten nachts auszuschalten.
Der Indikator Lichtemission basiert auf Auswertungen von Satellitenbildern des Defense Meteorological Satellite Program (DMSP) mit dem Operational Linescan System (OLS). Die Daten werden seit 1992 fortlaufend aufgenommen und vom National Geophysical Data Center (NGDC) bearbeitet und zur Verfügung gestellt. Für den Indikator werden Sonnenlichtdaten, Blendeffekte, Mondlichtdaten, Beobachtungen mit Wolken und Beleuchtung durch Polarlichter bereinigt und eine Weltkarte mit Helligkeitswerten zwischen 0 und 63 (255 = keine Daten) und einer Zellengrösse von 30x30 Bogensekunden erstellet. Um jährliche Spitzenwerte und Ungenauigkeiten abzuschwächen, werden die Daten zeitlich über 3 Jahre und räumlich über 3x3 Zellen gemittelt. Die Karte wird schliesslich auf das Schweizer Koordinatensystem umprojiziert und in Rasterzellen zu 1 km2 umgewandelt.
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