07.09.2024 - Die Umwelt ist ein wichtiger Faktor für die Gesundheit der Menschen und aller Lebewesen. Der internationale Tag der sauberen Luft soll die Bevölkerung weltweit für die Bedeutung einer guten Luftqualität und Massnahmen zu deren Verbesserung sensibilisiert werden.
Die Luft, die wir atmen – jeder Mensch atmet davon täglich 15’000 Liter –, ist lebenswichtig. Leider enthält sie auch Schadstoffe aus Verkehr, Industrie, Gewerbebetrieben, Landwirtschaft, Haushalten, Feuerungsanlagen, Bauprodukten sowie Tabakrauch. Diese Luftschadstoffe, die durch Nase, Rachen und Luftröhre in unsere Lunge gelangen, können Atemwegs- und Lungenkrankheiten einschliesslich Lungenkrebs hervorrufen oder verstärken. Sie sind aber auch an der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen beteiligt und haben eine Verkürzung der Lebenserwartung zur Folge.
Zum Schutz von Mensch und Umwelt hat die Schweiz in der Luftreinhalte-Verordnung Immissionsgrenzwerte (IGW) festgesetzt. Die Immissionsgrenzwerte beruhen auf der Gesamtheit der verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse über schädliche Effekte und berücksichtigen auch sensible Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Personen oder Kranke.
Die zahlreichen getroffenen Luftreinhalte-Massnahmen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Sinne einer umfassenden Gesundheitsförderung über alle Politikbereiche lohnen sich: Die Luft ist hierzulande dank gesetzlicher Vorgaben und technologischer Fortschritte wesentlich sauberer geworden. Für viele Schadstoffe und an vielen Orten in der Schweiz werden die aktuellen Immissionsgrenzwerte heute eingehalten. Auch Schadstoffe, für die keine Grenzwerte festgelegt wurden, insbesondere die ultrafeinen Partikel und der krebserregende Russ, nehmen dank nachhaltiger Luftreinhaltepolitik seit Jahren stark ab.
Dennoch besteht weiterer Handlungsbedarf. Die Immissionsgrenzwerte für Feinstaub werden noch nicht überall eingehalten und die Stickstoffdioxid-Belastung ist an verkehrsexponierten Standorten nach wie vor zu hoch. Die Ozonbelastung liegt fast in der ganzen Schweiz über den Immissionsgrenzwerten und die Stickstoffeinträge aus der Luft überschreiten vielerorts die kritischen Eintragswerte für Ökosysteme. Daher sind weiterhin Massnahmen zur Reduktion von Feinstaub, Stickoxiden, flüchtigen organischen Verbindungen und Ammoniak nötig.
Alle können einen Beitrag für saubere Luft leisten, indem man sich zum Beispiel zu Fuss, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Verkehr fortbewegt. Der Einsatz von Wärmepumpen oder von modernen Feuerungsanlagen nach dem Stand der Technik senkt die Luftbelastung ebenfalls.
Die Abbildungen geben eine Übersicht über die langjährige Entwicklung der Jahresmittelwerte für Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) und der Anzahl Überschreitungen des Immissionsgrenzwerts für Ozon an ausgewählten Messstationen.
Die durch das BAFU finanzierte und am Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut angesiedelte Dokumentationsstelle für Luft und Gesundheit LUDOK hat gemeinsam mit weiteren Trägerorganisationen wie der Krebsliga, der Lunge Zürich und den kantonalen Behörden für Luftreinhaltung die Gesundheitsfolgen der wichtigsten Schadstoffe in der Aussenluft zusammengetragen und in einer interaktiven Grafik aufbereitet.
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Letzte Änderung 06.09.2023