Der Kiefernholznematode ist ein besonders gefährlicher Schadorganismus. Seit dem 1. Januar 2020 ist er in der Verordnung des WBF und des UVEK zur Pflanzengesundheitsverordnung (PGesV-WBF-UVEK) als prioritärer Quarantäneorganismus gelistet. Der Fadenwurm ist folglich meldepflichtig und muss bekämpft werden. Die ursprüngliche Heimat des Kiefernholznematoden ist Nordamerika. Er wurde vor knapp 100 Jahren nach Japan eingeschleppt. In Europa wurde er in Portugal 1999 erstmals nachgewiesen.
Merkmale des Kiefernholznematoden
© Beat Frey, WSL
- 1 Millimeter kleiner Fadenwurm
- Verbreitet sich mithilfe eines Vektors: Bockkäfer der Gattung Monochamus
Betroffene Baumarten
- vornehmlich Föhrenarten
- kann aber auch an anderen Nadelholzarten wie Tanne, Fichte und Lärche auftreten
Bei warmen Temperaturen (über 20 Grad Monatsdurchschnitt) stirbt eine befallene Föhre innerhalb weniger Monate ab. Die anderen Nadelholzgattungen tolerieren einen Befall, werden dadurch aber zu einem Reservoir für die Nematoden. Der Kiefernholznematode ist einer der am meisten gefürchteten Schädlinge für den Wald in Europa.
WSL: Factsheet Kiefernholznematode
Waldschutz Schweiz, WSL, 2021
Importwege und Befallsituation des Kiefernholznematoden in der Schweiz
Im Frühjahr 2011 wurde der Schädling in einer Lieferung von Nadelholzrinde aus Portugal (Verwendung als Gartendekoration) erstmals in der Schweiz abgefangen. Die Lieferung wurde umgehend vernichtet. Seither gab es keine weiteren Befunde auf Importware in der Schweiz. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, welche Risikostandorte seit 2010 überwacht, hat den Parasiten bislang auch in der Natur nicht nachweisen können.
Wie bei den anderen prioritären Quarantäneorganismen hat sich die Schweiz wie auch alle EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, ihr Gebiet aktiv zu überwachen (z.B. mit Hilfe von Insektenfallen an Risikostandorten), um einen Befall so früh wie möglich zu entdecken.
Informationsmaterial
Vollzugshilfe Waldschutz
Richtlinien zum Umgang mit Schadorganismen des Waldes. 2. aktualisierte Ausgabe 2020
Weiterführende Informationen
Letzte Änderung 04.08.2023
