Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Fachstellen

Die Vorhersagetätigkeit des BAFU erfordert eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Fachstellen.


1. Zusammenarbeit mit MeteoSchweiz und dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF

Das BAFU arbeitet eng mit MeteoSchweiz zusammen. Es bezieht Daten für die Vorhersagen und steht während Hochwasserereignissen oder bei kritischen Wettersituationen in direktem Kontakt mit den Prognostikerinnen und Prognostikern von MeteoSchweiz. Basierend auf einer gemeinsamen Lageeinschätzung wird die weitere Vorhersage- und Warntätigkeit bestimmt.

Vor allem im Frühling während der Schneeschmelze steht das BAFU auch in Kontakt mit dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos. Das SLF informiert das BAFU über die aktuelle Verteilung und die zu erwartende Veränderung des Schneewasseräquivalents in der Schweiz. Diese Information ist wichtig, um die Resultate des Vorhersagemodells interpretieren zu können.

Zusätzlich zu dieser operativen Zusammenarbeit betreiben MeteoSchweiz, SLF, BAFU und weitere Fachstellen des Bundes zwei Informationsplattformen im Bereich Naturgefahren: Die Gemeinsame Informationsplattform Naturgefahren (GIN) stellt Messdaten, Vorhersagen, Warnungen und Lageberichte zur Verfügung. Diese Plattform ist nur für Fachspezialisten von Bund, Kantonen und Gemeinden zugänglich. Die Plattform Naturgefahren ist öffentlich. Sie informiert über aktuelle Warnungen und über das richtige Verhalten bei einer Warnung.


2. Internationale Zusammenarbeit

Die Messdaten und Vorhersagen aus den schweizerischen Einzugsgebieten sind wichtig für die Vorhersagedienste flussabwärts.

Deshalb existiert eine langjährige Zusammenarbeit mit den hydrologischen Vorhersagediensten entlang des Rheins. Zwischen diesen Diensten ist die Weitergabe von Messdaten, Vorhersagedaten und der Erfahrungsaustausch institutionalisiert.
Das BAFU arbeitet eng mit der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale (HVZ) Baden-Württemberg in Karlsruhe (D) zusammen. Die beiden Vorhersagedienste tauschen Messdaten, Vorhersagedaten täglich aus. Desweitern besteht ein intensiver Austausch bezüglich des hydrologischen Modells LARSIM.

Ein Hochwasser im Mai 2015 an der Arve hat den Bedarf an einer institutionalisierten Zusammenarbeit zwischen Frankreich und der Schweiz aufgezeigt. Das BAFU, MeteoSchweiz, der Kanton Genf und die betroffenen Fachstellen aus dem Bezirk Auvergne Rhône-Alpes (Frankreich) haben sich einverstanden erklärt, den Austausch der Daten zu Regeln und den Aufbau von Vorhersagemodellen gemeinsam an die Hand zu nehmen. Damit soll eine Lücke in der Hochwasserwarnung für den Kanton Genf geschlossen werden.

Zusammenarbeit am Beispiel Bodensee

Für den Bodensee betreiben die Hochwasser-Vorhersage-Zentrale Baden-Württemberg in Karlsruhe (D), das Landeswasserbauamt Vorarlberg (AT) und das BAFU seit 2006 ein gemeinsames System für die Wasserstandsvorhersage.

Die Vorhersagezentralen der Anrainerstaaten des Bodensees bieten über eine gemeinsame Internetplattform Informationen zum Wasserstand sowie in Hochwassersituationen einen gemeinsamen Lagebericht an.

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Letzte Änderung 15.11.2019

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