Entlastung der Jurarandseen zugestimmt

Bern, 06.05.2015 - Wegen der weiterhin ansteigenden Pegel von Bieler-, Neuenburger- und Murtensee hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) heute zusammen mit den betroffenen Kantonen einen grösseren Ausfluss aus dem Bielersee beschlossen. Die Zuflüsse zu den Jurarandseen und der Aare bleiben auch in den kommenden Tagen auf hohem Niveau.

Der Kanton Bern hat heute im Gesamtinteresse aller beteiligten Kantone (NE, VD, FR, BE, SO, AG) beantragt, zeitweise mehr Wasser aus dem Bielersee fliessen zu lassen, als dass es das Regulier-Reglement für die Jurarandseen (Neuenburgersee, Murtensee, Bielersee) im Normalfall vorsieht. Grund sind die ausserordentlich hohen Pegel dieser Seen. Der Pegel des Bielersees hat heute erneut die Hochwassergrenze von 430,35 m ü.M. überschritten; der Neuenburgersee befindet sich auf dem höchsten seit 1983 gemessenen Niveau (430,34 m ü.M. Stand 15.30 Uhr).

Die Jurarandseen haben in den vergangenen Tagen viel Wasser aufgefangen und so das Hochwasser der Aare unterhalb des Bielersees gedämpft. Der Ausfluss des Bielersees wurde zum Schutz der Unterlieger gemäss Reglement mehrfach stark gedrosselt, sodass die Seen zusätzlich anstiegen. Nun soll der Ausfluss des Bielersees beim Wehr in Port (BE), wenn es die Wetterverhältnisse zulassen, über den gemäss dem Reglement vorgesehenen Abfluss von 650 m3/s  hinaus erhöht werden. Dabei soll der Abfluss in der Aare bei Murgenthal (AG) einen Wert von 900 m3/s nicht übersteigen. Die betroffenen Kantone und das BAFU haben gemeinsam dieser Massnahme zugestimmt. Diese ist möglich, da sich das Wetter in den kommenden Tagen etwas beruhigt und nur wenig Regen erwartet wird. Sofern es die Wetterlage erfordert, wird der Abfluss aus dem Bielersee zum Schutz der Unterlieger wieder gedrosselt.

Bis die Pegel der Jurarandseen sowie der Abfluss der Aare wieder auf einem für die Jahreszeit normalen Niveau liegen, dürfte es einige Woche dauern. Der Thunersee sollte bei günstigem Wetter im Verlauf der nächsten Woche wieder auf normalem Niveau sein. Die Naturgefahrenfachstellen des Bundes beobachten zusammen mit den Kantonen die Lage weiterhin und beurteilen sie gemeinsam, um die Sicherheit maximal zu gewährleisten.


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