Feuerungen und Heizungen als Luftschadstoffquellen

Feuerungs- und Heizungsanlagen aus Industrie, Gewerbe und Haushalten waren bedeutende Luftschadstoffquellen. Dank technischem Fortschritt konnte die Luftbelastung in diesem Bereich seit den 1990er-Jahren stark vermindert werden. Problematisch sind nach wie vor Holzfeuerungen und Holzheizungen. Sie erzeugen grossen Mengen an Feinstaub und Luftschadstoffen.

Feuerungsanlagen decken den Wärmebedarf von Industrie, Gewerbe und Haushalten. Sie werden mit Öl, Gas oder Holz betrieben. Je nach eingesetztem Brennstoff verursachen sie

  • mehr oder weniger Staub (PM) und Russ
  • Schwefel- und Stickoxide (SO2, NOx)
  • Kohlenmonoxid (CO)
  • diverse Spurenstoffe.

Die Anteile der Emissionen aus Feuerungen (Öl, Gas und Holz) an den Gesamtemissionen betrugen 2010:

  • 25 % bei den Stickoxiden
  • 20 % beim Feinstaub (PM10)
  • 5 % bei den flüchtigen organischen Verbindungen ohne Methan (NMVOC)

Erfolge bei Öl- und Gasfeuerungen

Öl- und Gasfeuerungen stossen vor allem Schwefel- und Stickoxide, Kohlenmonoxid sowie diverse Spurenstoffe aus, aber nur sehr wenig Staub. Seit Beginn der 1990er-Jahre konnten ihre Emissionen stark reduziert werden. Folgende Faktoren waren dafür entscheidend:

  • bessere Feuerungstechnik (Low-NOx-Brenner, «Blaubrenner»)
  • bessere Brennstoffqualität (z. B. schwefelärmeres Öl)
  • alle zwei Jahre eine Feuerungskontrolle, seit Inkrafttreten der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) 1986

Die Grenzwerte der LRV und Feuerungskontrollen haben dazu geführt, dass viele Feuerungen durch neue Modelle ersetzt worden sind.

Handlungsbedarf bei Holzfeuerungen

Der Anteil der Feinstaubemissionen aus Holzfeuerungen beträgt rund 16 % an den gesamten Feinstaubemissionen in der Schweiz. Damit sind Holzfeuerungen mit Abstand die grösste Quelle für krebserregenden Feinstaub aus der Verbrennung. Im Winter ist ihr Beitrag zur lokalen Feinstaubbelastung deutlich höher als im Jahresdurchschnitt.

Im Vergleich zu Öl- und Gasfeuerungen setzen Holzfeuerungen viel mehr Verbrennungsgase wie Stickoxide, Kohlenmonoxid und flüchtige organische Verbindungen (VOC) frei. VOC sind vor allem für die Feinstaubbelastung problematisch. Sie enthalten hochtoxische Komponenten. Zum Teil kondensieren VOC in der Luft, wodurch zusätzlicher Feinstaub gebildet wird. 

Holz ist verglichen mit Öl und Gas sehr uneinheitlich: Grösse der Scheite und Wasseranteil können stark variieren. Das beeinflusst die Verbrennung. Ausschlaggebend für die Minimierung der Emissionen sind die Brennstoffqualität sowie die richtige Steuerung der Anlage. Wird zu wenig oder zu viel Luft in den Brennraum geführt, entsteht viel zusätzlicher Feinstaub, z. B. in Form von Russ.

Holzkraftwerke sind gegenüber vielen kleinen Heizanlagen ohne Filtersystem zu bevorzugen. Sie zeichnen sich durch einen guten Wirkungsgrad aus, sind mit einer Rauchgasreinigung ausgerüstet und werden professionell betrieben.

Feuer im Freien produzieren Feinstaub

Draussen sind die Verbrennungsbedingungen schlechter als in Feuerungen. Wer mit Holz oder Holzkohle grilliert oder Wald-, Feld- und Gartenabfälle verbrennt, produziert grosse Mengen an Feinstaub. Die illegale Abfallverbrennung (z. B. Karton, Plastikverpackungen, verleimtes oder bemaltes Holz) setzt zudem äusserst gefährliche Gifte wie Dioxine und Furane frei. Sie werden mit der Atemluft eingeatmet oder mit dem Grillgut eingenommen.

Grill- und Lagerfeuer und das Verbrennen von Wald-, Feld- und Gartenabfällen führen zu erheblichen Rauchmengen. Dadurch können neben der Nachbarschaft auch weiter entfernte Gebiete belästigt werden.

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Letzte Änderung 16.02.2024

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