Biodiversität in Labels und Ökobilanzen

Labels und Standards bieten den Konsumentinnen und Konsumenten wichtige Entscheidungshilfen beim Kauf von Produkten. Den Unternehmen bieten sie Orientierung für die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen. Der Bund will Biodiversitätskriterien in Nachhaltigkeitsstandards stärken und Voraussetzungen für eine bessere Berücksichtigung der Biodiversität in Ökobilanzen schaffen.

Soja
Kriterien zur Biodiversität sind für Nachhaltigkeitsstandards zentral – wie zum Beispiel bei der Zertifizierung vom Sojaanbau.
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Wie wissen Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch Verantwortliche der öffentlichen Beschaffung, welche Auswirkungen ein Kaufentscheid auf die Biodiversität hat? Und wie können Unternehmen dazu beitragen, damit die Herstellung eines Produkts die Biodiversität nicht zusätzlich belastet?

Labels und Lebenszyklusanalysen können mithelfen, die Auswirkung auf die Biodiversität transparenter zu machen – mit dem Ziel, dass diese bei der Produktion, beim Handel und beim Verkauf von Produkten stärker berücksichtigt wird.

Im Rahmen einer Massnahme des Aktionsplans Strategie Biodiversität Schweiz erarbeitet das BAFU Grundlagen, um die Biodiversitätskriterien in Standards verschiedener Themenbereiche zu verbessern. Zudem schafft die Massnahme eine bessere Basis für Ökobilanzen (Life Cycle Assessments). Sie hilft, die Wirkung von Produkten auf die Biodiversität – von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung - besser beurteilen zu können.

Ziele

Die Massnahme ist in zwei Teilmassnahmen «Biodiversitätskriterien in Labels und Standards» und «Biodiversität in Ökobilanzen» unterteilt, die folgende Oberziele verfolgen:

  • Ansätze zeigen auf, wie Biodiversitätskriterien in Nachhaltigkeitsstandards für die Themenbereiche Ernährung, Textilien, Konsumgüter, Wohnen und Immobilien, Energie, Infrastruktur sowie Finanzdienstleistungen gefördert werden können.
  • Eine Analyse überprüft, ob die Standards von ProTerra und RTRS (Round Table on Responsible Soy) zu einem nachhaltigeren Sojaanbau im brasilianischen Cerrado beitragen.
  • Finanzierung einer Aktualisierung und methodischen Weiterentwicklung ökologischer Faktoren im Bereich Biodiversität.


Ergebnisse (Stand 2022)

  • Eine Wirkungsanalyse beleuchtet die Soja-Importe (erfolgt).
  • Eine Studie zeigt Biodiversitätskriterien in Nachhaltigkeitsstandards auf (erfolgt).
  • Die Aktualisierung (und methodische Weiterentwicklung) der Ökofaktoren zur Biodiversität in der Methode der ökologischen Knappheit ist abgeschlossen (erfolgt).

Projekttitel

4.2.6 Ergänzung der bestehenden Nachhaltigkeitsstandards mit Aspekten der Biodiversität

Laufzeit

In Umsetzung, geplanter Abschluss 2022

Projektbeteiligte

·  Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL)

·  Berner Fachhochschule (BFH)

·  Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL)

·  Ecos AG

·  Sustainable Food Systems GmbH (SFS)

 

Kontakt

Nicolas Schmidt, E-Mail,Tel.: +41 58 485 00 51

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Letzte Änderung 10.08.2022

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