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Veröffentlicht am 17. Januar 2023

Nationale Bodenbeobachtung (NABO)

Die Nationale Bodenbeobachtung (NABO) ist ein langfristiges Monitoringprogramm zum Zustand der Schweizer Böden. Im Fokus stehen dabei die Belastungen der Böden, aber auch andere wichtige Kennwerte für die Beurteilung der Bodenfruchtbarkeit und der Bodenfunktionen. Da die Prozesse in Böden überwiegend langsam und über lange Zeiträume ablaufen, wird die NABO für aussagekräftige Ergebnisse als Langzeitbeobachtung geführt.

Diese Langzeitbeobachtung – das nationale Referenznetz zur Beobachtung der Belastungen des Bodens (NABO) – wurde 1985 etabliert. Die NABO wird durch das BAFU in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) betrieben. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und die Kantone informiert. Die konkrete Vollzugsaufgabe im Fall von Belastungen liegt bei den Kantonen.

Die NABO erhebt alle 5 Jahre den Zustand der Schweizer Böden an 114 Standorten verteilt über die ganze Schweiz. Der Grossteil befindet sich auf landwirtschaftlichen Flächen (Grasland, Acker, Spezialkulturen), ergänzt um Standorte im Wald sowie um einige wenige Sonderstandorte in Schutzgebieten und Stadtpärken. Um die wichtigsten Eintragspfade von Schadstoffen identifizieren zu können, werden auf 46 Standorten in Zusammenarbeit mit den Bewirtschaftenden die landwirtschaftlichen Produktionsmittel (z.B. Dünger) erfasst. Seit 2009 wird an einigen Standorten zudem die Bodenbiologie untersucht, und im Zyklus 2019 – 2024 wurden zum ersten Mal alle 114 Standorte bodenbiologisch untersucht.

Neuausrichtung

Heute treten neben Schwermetallen weitere bzw. andere Bodenbelastungen in den Vordergrund: Beispiele sind PFAS, Mikroplastik oder Verdichtung. Im Jahr 2019 wurde daher in Zusammenarbeit mit den Kantonen, die von der NABO abgedeckten Bodenbelastungen evaluiert. Anpassungen wurden identifiziert und eine Strategie für eine Neuausrichtung der NABO formuliert. Diese beinhaltet eine Organisation der NABO in insgesamt 8 Teilmodule:

Organischer Kohlenstoff

Der Vorrat von organischem Kohlenstoff (Corg-Vorrat) ist eine zentrale Grösse in der Beurteilung von Böden, da sie grossen Einfluss auf die Regulierungs-, Lebensraum- und Produktionsfunktion des Bodens hat. Corg ist zudem ein wichtiger Parameter in der Klimaberichterstattung.

Schwermetallkonzentrationen

Die NABO beobachtet seit 40 Jahren die Konzentration von 8 Schwermetallen in den Böden der Schweiz: Kupfer (Cu), Zink (Zn), Cadmium (Cd), Quecksilber (Hg), Blei (Pb), Chrom (Cr), Nickel (Ni) und Cobalt (Co). Da sich die Eintragspfade der Schwermetalle unterscheiden, zeigt sich bei der aktuellen Konzentration sowie bei der Entwicklung über die Zeit ein heterogenes Bild.

NABO: Bodenbiologie

Im Rahmen des bodenbiologischen Monitorings werden von der NABO die mikrobielle Biomasse, die Basalatmung sowie die molekulargenetische Zusammensetzung der Bakterien- und Pilzgemeinschaften gemessen.

Visualisierung der Schwermetallbelastung des Bodens

Wie stark sind unterschiedliche Böden in der Schweiz mit Schwermetallen belastet? Mit zwei Visualisierungen können Sie die Ergebnisse der nationalen Bodenbeobachtung (NABO) seit 1985 erkunden.