Themen
Thema Abfall
Die Schweiz gehört bei der Menge der Siedlungsabfälle pro Person weltweit zu den Spitzenreitern. Die Ziele, Rohstoffe nachhaltig zu nutzen und Materialkreisläufe konsequent zu schliessen, sind noch nicht erreicht. Um diesen näher zu kommen, müssen Produkte so gestaltet werden, dass sie bei der Herstellung und im Gebrauch weniger Material und Energie beanspruchen, lange nutzbar bleiben und sich gut reparieren, weiterverwenden oder rezyklieren lassen. Und die Abfallwirtschaft muss stärker zur Plattform für (Sekundär-) Rohstoffe werden.
Thema Altlasten
Als belastete Standorte werden Orte bezeichnet, die mit potenziell umweltgefährdenden Stoffen oder Abfällen belastet sind und eine begrenzte Ausdehnung aufweisen. Altlasten sind belastete Standorte, die saniert werden müssen. In der Schweiz sind rund 38 000 belastete Standorte in Katastern erfasst. Diese umfassen in etwa 4 000 Altlasten, von denen bereits rund 1 800 saniert wurden. Die am 1. April 2025 in Kraft getretene Revision des Umweltschutzgesetzes (USG) soll die Altlastenbearbeitung beschleunigen, sodass alle Sanierungen bis 2045 abgeschlossen sind.
Thema Bildung, Forschung, Innovation
Thema Biodiversität
Die Biodiversität steht in der Schweiz unter Druck. Fördermassnahmen zeigen zwar lokal Wirkung, doch die Biodiversität ist weiterhin in einem schlechten Zustand und nimmt weiter ab. Ein Drittel aller Arten und die Hälfte der Lebensraumtypen der Schweiz sind gefährdet. Die punktuellen Erfolge können die Verluste, welche vorwiegend auf mangelnde Fläche, Bodenversiegelung, Zerschneidung, intensive Nutzung sowie Stickstoff- und Pflanzenschutzmitteleinträge zurückzuführen sind, nicht kompensieren. Biodiversitätsschädigende Subventionen verstärken die negative Entwicklung. Um die Leistungen der Biodiversität zu sichern, ist entschlossenes Handeln dringend notwendig. Eine reichhaltige, gegenüber Veränderungen resiliente Biodiversität trägt auch dazu bei, den Klimawandel und seine Folgen zu mindern.
Thema Biotechnologie
Menschen verwenden Organismen zu verschiedensten Zwecken, von speziell gezüchteten Tier- und Pflanzensorten in der Landwirtschaft, Bakterien und Pilzen in der Lebensmittelherstellung über Viren in der medizinischen Forschung bis hin zu Zier- und Medizinalpflanzen in Gärten. Von gewissen Organismen können jedoch Gefährdungen für Mensch, Tier und Umwelt ausgehen. Daher dürfen gentechnisch veränderte oder pathogene (krankheitserregende) Organismen sowie gewisse invasive gebietsfremde Arten ohne Bewilligung nur in geschlossenen Systemen wie beispielsweise Labors oder Gewächshäusern verwendet werden.
Thema Boden
Böden sind eine limitierte, ökologisch und ökonomisch wertvolle, nicht erneuerbare Ressource. Zusammen mit Wasser und Luft stellen sie eine zentrale Grundlage für das Leben dar. Der nicht nachhaltige Umgang mit Böden reduziert seine Funktionen, wie beispielsweise Nahrungsmittel zu produzieren, sauberes Trinkwasser zu gewinnen, Räume für Freizeitaktivitäten zu nutzen, Treibhausgase zu reduzieren, die Biodiversität zu erhalten oder zunehmenden Hitzebelastungen entgegenzutreten.
Thema Chemikalien
Mehr als 26 000 chemische Stoffe werden in Europa in Mengen über einer Tonne pro Jahr in Verkehr gebracht. Sowohl die produzierten Mengen als auch die Anzahl der verwendeten Chemikalien nehmen weltweit zu. Mögliche unerwünschte Wirkungen auf die Umwelt müssen damit laufend beurteilt und nötigenfalls reguliert werden. Die Gesellschaft erwartet, dass von Produkten des täglichen Bedarfs keine Risiken durch schädliche Stoffe ausgehen. Internationale Initiativen für mehr Chemikaliensicherheit spielen auch für die Schweiz eine wichtige Rolle.
Thema Elektrosmog
Die Bedeutung der Mobilfunknetze für die Gesellschaft nimmt laufend zu, immer grössere Datenmengen werden drahtlos ausgetauscht. Seit 2021 wird die Belastung der Bevölkerung durch Elektrosmog mit einem nationalen Monitoring erfasst. Die Förderung der Forschung hilft, Wissenslücken über die gesundheitlichen Auswirkungen zu verringern. Mit Grenzwerten, die sich am Vorsorgeprinzip orientieren, trägt der Bund der Belastung durch Elektrosmog Rechnung.
Thema Erdbeben
Der Bund ist für die Erdbebenüberwachung sowie die nationale Gefährdungs- und Risikoabschätzung zuständig. Als Eigentümer berücksichtigt er den Erdbebenschutz bei seinen Immobilien und den Nationalstrassen.
Thema Ernährung, Wohnen, Mobilität
Thema Gesundheit
Eine intakte Umwelt fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden.
Thema Internationales
Thema Klima
Die Schweiz ist vom Klimawandel besonders betroffen: Die Erwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit beträgt heute 2.9 °C. Die im Inland verursachten Treibhausgasemissionen nahmen zwar ab, das Reduktionsziel für 2020 wurde jedoch knapp verfehlt. Bis 2030 will die Schweiz ihre Emissionen halbieren, bis 2050 strebt der Bundesrat Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen an. Um die Emissionen im Einklang mit diesen Zielen zu vermindern, braucht es die Ausschöpfung aller technischen Potenziale, die Dekarbonisierung der Wirtschaft sowie die Schaffung von Rahmenbedingungen, die einen nachhaltigen Alltag ermöglichen.
Thema Landschaft
Der Schweizer Bevölkerung liegt die Landschaft am Herzen. Ihre Schönheit und Vielfalt sollen auch künftig eine hohe Lebens- und Standortqualität sicherstellen. Dazu braucht es weiterhin Anstrengungen, um die Landschaft qualitätsorientiert weiterzuentwickeln. Denn sie bleibt trotz punktueller Verbesserungen und des gesunkenen Flächenverbrauchs pro Person unter Druck. Damit alle von der erwünschten Innenentwicklung profitieren, müssen auch in den Siedlungen attraktive Grünflächen erhalten und aufgewertet werden.
Thema Lärm
Ruhe ist wichtig für unsere Lebensqualität. Sie erlaubt Menschen, sich zu erholen, gut zu schlafen, sich zu konzentrieren und einander zu verstehen. Lärm hingegen stört und macht krank. In der Schweiz ist jede zehnte Person an ihrem Wohnort zu starkem Verkehrslärm ausgesetzt. Besonders betroffen ist die Bevölkerung in den Städten und Agglomerationen. Die Auswirkungen von Lärm auf die Gesundheit und die Ruhebedürfnisse der Menschen müssen ernst genommen und vor allem bei der Siedlungsentwicklung stärker berücksichtigt werden.
Thema Licht
Künstliche Lichtemissionen haben sich in der Schweiz in den letzten 25 Jahren mehr als verdoppelt. Die natürlich dunkle Nachtlandschaft wird auf immer kleinere Bereiche zurückgedrängt. Der Lebensraum von nachtaktiven Tieren kann zerschnitten, ihr Aktionsradius eingeschränkt und das Nahrungsangebot reduziert werden. Menschen werden auch zunehmend in ihrem Wohlbefinden gestört.
Thema Luft
Die Luftqualität hat sich seit dem Jahr 2000 verbessert und ist im europäischen Vergleich gut. Die meisten Grenzwerte werden eingehalten. Trotzdem schädigen Ozon, Feinstaub und Stickstoffverbindungen weiterhin die Gesundheit und die Ökosysteme. Es braucht weitere Massnahmen in der Landwirtschaft, im Verkehr, bei der Industrie und den Heizungen. Fortschritte sind möglich durch den konsequenten Einsatz der besten verfügbaren Technik.
Thema Naturgefahren
Die Schweiz mit ihren vielen Gebirgen und Gewässern ist den Naturgefahren stark ausgesetzt. Ausgedehnte und weiterwachsende Siedlungen und Infrastrukturen vergrössern das Schadenspotenzial. Der Klimawandel wird die vorhandenen Risiken verschärfen und neue, wie zum Beispiel häufigere und intensivere Starkniederschläge und längere Trockenheitsperioden, mit sich bringen. Naturgefahren werden vermehrt in Gebieten und zu Jahreszeiten vorkommen, die bisher von Schadensereignissen verschont geblieben sind. Der bewusste, vorausschauende Umgang mit Naturgefahren wird deshalb noch wichtiger.
Thema Störfallvorsorge
Der Umgang mit gefährlichen Stoffen oder Organismen birgt das Risiko von Störfällen. Heute setzen Sicherheits- und Kontrollmassnahmen das Störfallrisiko im Umfeld betreffender Anlagen stark herab. Weil sich das Siedlungsgebiet um die Störfallanlagen ausdehnt, droht das Risiko wieder zu steigen. Eine aktualisierte Planungshilfe zeigt auf, wie dieser Entwicklung mit einer guten Koordination zwischen Raumplanung und Störfallvorsorge entgegengewirkt werden kann.
Thema Umweltrecht
Thema Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
Mit der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) wird im Rahmen des Bewilligungsverfahrens geprüft, ob ein Bauvorhaben das Umweltrecht einhält.
Thema Wald und Holz
Der Schweizer Wald schützt vor Naturgefahren, filtert Trinkwasser, ist Lebensraum für eine Vielfalt von Arten, bietet Raum zur Erholung, speichert CO2 und liefert Rohstoffe für klimafreundliche Technologien. Seit Jahrzehnten nehmen die Baumartenvielfalt und die Strukturvielfalt zu, was die Resilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels erhöht. Die Folgen des Klimawandels machen sich regional unterschiedlich stark bemerkbar. Trockenheit, Hitze, Stürme, Schädlinge und das Zusammentreffen dieser Faktoren beeinträchtigen zunehmend die Waldgesundheit und schmälern den Nutzen des Waldes als wichtige Lebensgrundlage.
Thema Wasser
Der Schweizer Gewässerschutz ist auf den ersten Blick eine Erfolgsgeschichte. Eine differenzierte Analyse zeigt hingegen erhebliche Defizite beim Umgang mit unseren Gewässern. Sowohl bei der Struktur von Bächen und Flüssen als auch bei der Wasserqualität sind weiterhin grosse Anstrengungen nötig, um einen möglichst vielfältigen Zustand zu erreichen. Nur so kann dieser für die Biodiversität in der Schweiz zentrale Lebensraum mit den künftigen Herausforderungen des Klimawandels fertig werden.
Thema Wirtschaft und Konsum
Der Verbrauch natürlicher Ressourcen wird bestimmt durch Produktions- und Konsummuster sowie Infrastrukturen. Vor allem die Nachfragebereiche Ernährung, Wohnen und Mobilität fallen stark ins Gewicht. Zwei Drittel der Gesamtumweltbelastung der Schweiz fallen im Ausland an. Hochgerechnet auf die Weltbevölkerung überschreitet der Verbrauch von natürlichen Ressourcen das naturverträgliche Mass um ein Vielfaches. Weltweit werden mindestens vier von neun planetaren Belastbarkeitsgrenzen überschritten – beim Klima, bei der Biodiversität, bei der Abholzung sowie den Phosphor- und Stickstoffüberschüssen. Dazu trägt auch die Schweiz mit ihrem hohen Ressourcenverbrauch pro Person bei. Als innovatives und wohlhabendes Land hat die Schweiz die Möglichkeit, den nötigen Wandel für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen voranzutreiben.