Zum Hauptinhalt springen

Veröffentlicht am 6. August 2020

Regulierreglemente

Seeregulierungen erfolgen nicht willkürlich. Vielmehr legen verbindliche Reglemente jenen Jahresgang fest, der die verschiedenen Interessen in Bezug auf Seestand und Seeausfluss am besten vereinbart.

Die Steuerung der Regulierwehre folgt einem Regulierreglement, das für jeden Tag im Jahr und für jeden möglichen Seestand einen bestimmten Sollabfluss definiert. Dadurch kann üblicherweise ein Gleichgewicht zwischen den Seezuflüssen und dem Seeausfluss erzielt und ein gleichmässiger Abfluss im Unterlauf eingehalten werden. Normalerweise geben Seeregulierungen denn auch kaum zu reden. Man hat sich längst daran gewöhnt, dass die Wasserstände der meisten grösseren Seen in der Schweiz innerhalb mehrheitlich akzeptierter Bandbreiten gehalten werden: nicht zu hoch, aber auch nicht zu tief.

Der Handlungsspielraum der Seeregulierung ist allerdings schon bei normalen Verhältnissen längst nicht so gross, wie häufig angenommen wird: Einerseits schränken Hoch- und Niederwasserkoten den akzeptierten Schwankungsbereich stark ein, andererseits sind auch die Abflusskapazitäten aus den Seen begrenzt.

Noch kleiner wird der Einfluss der Seeregulierung, wenn bei lang anhaltenden Regenfällen, nach Unwettern oder während der Schneeschmelze ausserordentlich viel Wasser in einen See strömt. Dann füllt sich der vorhandene Speicher rasch auf, und der Seespiegel steigt trotz vollständig geöffneter Regulierwehre so lange an, bis der Abfluss gleich gross ist wie die Summe aller Zuflüsse. Auf diese hydraulische Gesetzmässigkeit hat die Seeregulierung keinen Einfluss.

Weiterführende Informationen