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Veröffentlicht am 31. Oktober 2025

Spurenelemente im Grundwasser

Die Konzentrationen von Spurenelementen im Grundwasser sind meist gering und spiegeln in erster Linie die natürlichen Hintergrundwerte wider. Grundwasservorkommen in Kristallingesteinen weisen die höchsten Konzentrationen an Arsen und Uran auf. Leicht erhöhte Konzentrationen von Blei, Bor, Brom, Cadmium, Kupfer und Zink treten vor allem in Poren-Grundwasserleitern im Lockergestein unter Siedlungs- und landwirtschaftlich geprägten Gebieten auf.

Spurenelemente sind chemische Elemente, die in sehr geringen Konzentrationen natürlicherweise in der Erdkruste vorkommen. Sie gelangen hauptsächlich durch die Verwitterung von Gesteinen ins Grundwasser. Im Grundwasser treten Spurenelemente in der Regel in Konzentrationen von Nanogramm pro Liter (ng/l) oder Mikrogramm pro Liter (µg/l) auf.

Im Rahmen der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA fand 2018 eine Pilotstudie statt, in der alle knapp 550 Messstellen beprobt und auf über 20 Spurenelemente analysiert wurden. Die Konzentrationsangaben beziehen sich auf unfiltrierte Proben, d. h., sie entsprechen der Gesamtkonzentration der Elemente im Grundwasser, unabhängig davon, ob die Substanzen gelöst oder ungelöst (an Partikel gebunden) in den Proben vorlagen.

Die Höchstwerte der TBDV für Trinkwasser werden insgesamt selten überschritten –für Eisen an 12 Messstellen (2%), Aluminium an 5 Messstellen (1%), Mangan und Arsen an je 2 Messstellen und für Nickel und Selen an je 1 Messstelle.

Die Konzentrationen von Zink liegen an knapp 30% und von Kupfer an knapp 20% der NAQUA-Messstellen über dem Indikatorwert der Wegleitung Grundwasserschutz. Bei Cadmium sind es über 5%, bei Blei, Brom und Chrom über 4%, bei Bor 3 % und bei Arsen und Nickel 1% der Messstellen, bei denen die Konzentrationen über dem jeweiligen Indikatorwert liegen.

Während erhöhte Konzentrationen von Aluminium, Arsen, Eisen, Chrom, Mangan, Selen und Nickel im Grundwasser überwiegend natürlichen (geogenen) Ursprungs sind, sind erhöhte Konzentrationen von Blei, Bor, Brom, Cadmium, Kupfer und Zink sowohl natürlichen als auch anthropogenen Ursprungs. Der natürliche Hintergrundwert konnte bei diesen Spurenelementen mit dem vorliegenden Datensatz nicht ermittelt werden, da in den meisten Messstellen in Lockergesteins-Grundwasserleitern im Mittelland der anthropogene Anteil bereits zu hoch war, um diesen mit den verfügbaren statistischen Methoden vom natürlichen Hintergrundwert zu separieren (Verweis auf Studie Uni Bern).

Die Konzentrationen von Bor sind in Grundwasservorkommen unter Siedlungsgebiet und diejenigen von Cadmium unter Ackerbau leicht erhöht. Die Konzentrationen von Blei, Brom, Kupfer und Zink im Grundwasser sind sowohl unter besiedelten als auch unter landwirtschaftlichen genutzten Gebieten leicht erhöht.

Als anthropogene Quellen kommen der Eintrag von Düngemitteln (Bor, Cadmium, Kupfer, Zink) und Pestiziden (Kupfer) aus der Landwirtschaft, Emissionen aus Industrie und der Abfallverbrennung (Brom, Cadmium), Abschwemmung von Dächern, Fassaden und entlang von Strassen (Blei, Kupfer, Zink) sowie der Eintrag über häusliches Abwasser (Bor) in Frage.

Ausserdem sind verfälschte Analyseergebnisse von Zink, Eisen, Kupfer oder Blei durch verzinkte Installationen aus Eisen oder Stahl oder kupfer- bzw. bleihaltige Leitungsteile in den Messstellen nicht auszuschliessen.

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