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Veröffentlicht am 3. Dezember 2025

TFA in Flüssen und Seen

Trifluoressigsäure (TFA) wird in Schweizer Flüssen und Seen nachgewiesen. In den Flüssen liegen die Konzentrationen flussabwärts tendenziell höher, da sich die Stoffe ansammeln. In den Seen sind die Spitzenkonzentrationen oft niedriger als in den Flüssen, da das grosse Wasservolumen der Seen verdünnend wirkt und viele Seen weiter flussaufwärts liegen. Jährlich verlassen so über die Schweizer Flüsse über 30 Tonnen TFA das Land in Richtung Meer. Dies haben Untersuchungen an ausgewählten Oberflächengewässern der Schweiz zwischen 2020 und 2023 ergeben. Vergleiche mit Archivproben zeigen ausserdem, dass die TFA-Konzentrationen gegenüber den 1980er- und 1990er-Jahren um einen Faktor sechs angestiegen sind.

TFA-Konzentrationen in Flüssen und Seen 2020–2023

Die in Flüssen und Seen durchgeführten Messungen im Einzugsgebiet von Rhein, Rhone und Inn mit mehreren Nebenflüssen wie der Aare, repräsentieren die wichtigsten Flusseinzugsgebiete in der Schweiz (siehe Abbildung). Unter anderem wurden der Genfersee, Bodensee und Zürichsee beprobt.

In den Flüssen lagen die TFA-Konzentrationen zwischen 0.21 μg/L und 2.8 μg/L, wobei jeweils ein Anstieg der TFA-Konzentrationen flussabwärts beobachtet wurde. Dieser Anstieg spiegelt den Eintrag von industriellen und kommunalen Abwässern wider. Die Rhone, die Thur und der Rhein unterhalb von Basel wiesen höhere TFA-Konzentrationen auf (Mittel 0.80 bis 0.88 μg/L), während im Inn bei S-chanf die niedrigsten Werte gefunden wurden (Mittel 0.33 μg/L).

Die Konzentrationen von TFA in den Seen lagen zwischen 0.22 bis 0.54 μg/L. Einzig im Genfersee wurden deutlich höhere Konzentrationen um 1 μg/L gefunden. Im Genfersee beträgt die Aufenthaltszeit des Wassers allerdings mehr als zehn Jahre, dadurch ist die aktuelle Konzentration im See stark von Einträgen aus der Vergangenheit geprägt.

TFA-Konzentrationen in Archivproben seit 1987

Archivproben von Flusswasser einzelner Standorte wurden für den Zeitraum 1987 bis 2011 ebenfalls auf TFA untersucht. Gegenüber den 1980er- und 1990er-Jahren sind die TFA-Konzentrationen in den Flüssen bis heute stark angestiegen. In den Gewässern sind die Konzentrationen stärker gestiegen (Faktor 6) als im Niederschlag (Faktor 4). Der grössere Anstieg in Gewässern im Vergleich zum Niederschlag könnte damit zusammenhängen, dass in Gewässern TFA aus industriellen und sonstigen Quellen einen zusätzlichen Beitrag leistet.

TFA-Frachten in den Flüssen

Ähnlich wie die Konzentrationen nehmen auch die Frachten im Verlauf der Fliessstrecke zu und an den Auslässen der Einzugsgebiete fanden sich die höchsten Frachten. Jährlich verlassen durch die Schweizer Flüsse über 30 Tonnen TFA das Land in Richtung Meer. Die höchsten Frachten führen der Rhein mit 20 Tonnen und die Rhone mit 8 Tonnen.

Zum Vergleich mit diesen Frachten in den Flüssen ein paar weitere Zahlen:

  • Mit dem Niederschlag wird TFA aus der Luft auf der Erde abgelagert. Die jährliche Menge der TFA-Deposition schweizweit wurde aus Messungen auf rund 25 Tonnen geschätzt.
  • Weitere drei bis zehn Tonnen pro Jahr können durch den Abbau von Pflanzenschutzmitteln in die Schweizer Umwelt gelangen. Ausserdem gibt es weitere mögliche Quellen für TFA, die momentan noch nicht näher quantifiziert werden können.

TFA wurde auch im Grundwasser nachgewiesen:

TFA im Grundwasser

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