Magazin «die umwelt» 3/2020 - Schön vielfältig
Editorial von Franziska Schwarz, Vizedirektorin BAFU
Dossier «Landschaft und ihre Bedeutung für die Lebensqualität»
Die Malerei hat unser Idealbild der Landschaft geprägt. Allerdings leistet diese viel mehr, als uns «nur» ästhetischen Genuss zu bereiten.
Schweizerinnen und Schweizer leben auch gerne in Städten. Im Bild St. Gallen mit dem historischen Klosterbezirk, verzeichnet als UNESCO-Welterbe. Im Hintergrund der Alpstein mit dem Säntis (2502 m).
Die Landschaftskonvention des Europarates definiert Landschaft als «ein Gebiet, wie es vom Menschen wahrgenommen wird». Menschliche Aktivitäten werden dabei ebenso in die Betrachtung eingeschlossen wie der Einfluss der Natur.
Den Landschaftswandel qualitativ hochstehend zu gestalten, gehört heute zur Standortpolitik einer Gemeinde. Das aktualisierte Landschaftskonzept Schweiz (LKS) definiert nun auch entsprechende Ziele: Grünräume sichern und die Siedlungsränder bewusst gestalten. Das Beispiel Manno (TI) zeigt, wie die abstrakten Vorgaben des Konzepts in die Praxis umgesetzt werden können.
Die Landschaft ist ein Trumpf, der nicht zuletzt in der Entwicklung peripherer Regionen sticht. Doch wer den Wert nutzen will, den die vielfältigen Schweizer Landschaften darstellen, muss sie auch schützen und pflegen.
Wertvolle Landschafts- und Naturelemente finden sich auch in Agglomerationen. Doch steigender Wohnraumbedarf und die Forderung nach Verdichtung setzen diese Werte unter Druck. Wie man die Grünräume trotzdem sichern und zu einem ökologischen Netz verknüpfen kann, zeigt die Genfer Gemeinde Meyrin.
Auch die Schweiz bleibt von der weltweiten Klimakrise nicht verschont. Durch die Wiederherstellung der natürlichen Landschaftsdynamik kann der Temperaturanstieg jedoch bekämpft werden.
Von Schlieren bis zum Chasseral gewinnt die fotografische Landschaftsbeobachtung in der Schweiz an Bedeutung. Ihren Anhängern zufolge kann sie als Orientierungshilfe für die Raumplanung dienen.