Allein in der Schweiz wurden rund 56’000 verschiedene Arten von Pflanzen, Tieren und Pilzen nachgewiesen. Insgesamt geht man von 85’000 mehrzelligen Arten aus.

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Exakt 56'009 Arten sind in der Schweiz bekannt (ohne ein- oder wenigzellige Algen, Schleimpilze und Protozoen), davon:
- 11’121 Pilz- und Flechtenarten
- 5’450 Algen-, Moos- und Gefässpflanzenarten
- 39’438 Tierarten
Bedrohte Arten in der Schweiz
Das BAFU hat für 29 Organismengruppen Rote Listen erlassen (Stand 2022, Publikation in Vorbereitung). Von den bewerteten Arten (10’844) gelten 35 % (3’776) als gefährdet oder ausgestorben, weitere 12 % (1’282) als potenziell gefährdet.
Die Resultate zeigen, dass die bisherigen Bemühungen nicht ausreichen, um die Artenvielfalt in der Schweiz langfristig zu erhalten. Ein Aussterben auf lokalem, regionalem und nationalem Niveau findet statt.
Die Forderung der Bundesverfassung, Tier- und Pflanzenarten vor der Ausrottung zu bewahren, ist nicht erfüllt. Auch das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG) wird ungenügend umgesetzt.
National Prioritäre Arten (NPA)
Das BAFU hat zusammen mit Fachleuten und dem Schweizerischen Informationszentrum für Arten (InfoSpecies) national prioritäre Arten bezeichnet. Es sind Arten, die in der Schweiz gefährdet sind und/oder für deren Erhaltung die Schweiz eine besondere Verantwortung trägt.
Die revidierte Liste der National Prioritären Arten 2025 enthält derzeit 2’999 Arten, also 28 % der bisher evaluierten Arten. Die Liste der National Prioritären Lebensräume (NPL) bleibt gültig. Die Listen dienen als Grundlage für die Zielsetzung bezüglich Arten und Vernetzung der Programmvereinbarungen (NFA) und für den Aufbau der ökologischen Infrastruktur.
Liste der National Prioritären Arten der Schweiz (PDF, 5 MB, 14.07.2025)In der Schweiz prioritär zu fördernde Arten. Vollzugshilfe. 2025
Endemiten der Schweiz
Es gibt nur wenige Arten die ausschliesslich in der Schweiz vorkommen (Schweizer Endemiten), oder deren Bestände sich auf die Schweiz und das angrenzende Ausland beschränken (Teilendemiten). Ihre kleinräumige Verbreitung ist auf ihr erdgeschichtliches Überdauern, insbesondere während der letzten Eiszeiten, an geeigneten Stellen in den Alpen oder im Karst zurückzuführen.
Die von den nationalen Datenzentren (infospecies.ch) geführte Liste der für die Schweiz endemischen und teilendemischen Tier- und Pflanzen umfasst 190 Arten und Unterarten. Für 50 Arten, deren Aussterben in der Schweiz ein weltweites Aussterben bedeuten würde, trägt die Schweiz eine besonders hohe Verantwortung.
Die periodische Kontrolle der bekannten Standorte wird als wichtig erachtet. Eine Suche nach weiteren Standorten wird empfohlen. Für 6 endemische und 20 teilendemische Arten sind spezifische Artförderungsmassnahmen dringend bzw. notwendig und wichtig (Liste der National Prioritären Arten 2025, Handlunsgebene Artenförderung, Dringlichkeitstufen eins und zwei). Die Gewährleistung der erforderlichen Lebensraumqualität zur Erhaltung dieser einzigartigen Naturwerte stellt eine besondere Herausforderung für Gemeinden, Kantone, Bund und nicht zuletzt für die Gesellschaft dar.
Weiterführende Informationen
Dokumente
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Biodiversität in der SchweizZustand und Entwicklung. 2023
Letzte Änderung 17.05.2023
