Der Boden lebt: Abschluss des internationalen Jahrs des Bodens 2015

03.12.2015 - Mit dem Tag des Bodens findet am 5. Dezember 2015 das von der UNO-Generalversammlung lancierte «Internationale Jahr des Bodens 2015» seinen Abschluss. Es stand ganz im Zeichen dessen, die Bedeutung des Bodens für die Ernährung und weitere lebenswichtige Leistungen für Gesellschaft und Umwelt ins Bewusstsein zu rufen. In der Schweiz engagierten sich verschiedene Akteurinnen und Akteure aus Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen mit eigenen Aktivitäten.

Die Bilder von Bodenorganismen in der Postkartenserie des BAFU zeigen eindrücklich, wie vielfältig und ästhetisch diese Organismen sein können. Der Boden strotzt vor Leben. Und es ist kein bunt zusammengewürfelter Haufen: Wie die Artengemeinschaften über dem Boden leben auch die unterirdischen Lebewesen in einem komplexen Beziehungsnetz. Dieses Netz gilt es zu erhalten.

© Eckard Voelcker, www.penard.de

Raffinierte Räuberin

Die Amöbe züchtet sich ihre Beute gleich selbst: Wenn sie sich an Bodenbakterien labt, fördert sie gleichzeitig deren Wachstum. Dabei setzt sie die in den Bakterien gebundenen Stickstoffe wieder frei und versorgt so die Pflanzen mit Dünger.

© Christoph Scheidegger, WSL

Aber bitte mit Kruste

Bodenkrusten in den Alpen schützen und stabilisieren das erosionsgefährdete Erdreich. Sie bestehen aus Flechten, Algen, Bakterien, Moosen und Pilzen und fügen sich zu einer komplexen und ökologisch äusserst erfolgreichen Wohngemeinschaft aus unscheinbaren Survival-Experten zusammen.

© Eric Erbe, Agricultural Research Service, USA / public domain

Der Kraftprotz

Die Milbe ist das stärkste Tier der Welt – sie kann das 1200-Fache ihres Körpergewichts stemmen. Beeindruckend ist auch ihre Leistung als Zersetzerin. Ohne die winzigen Spinnentierchen würden unsere Wälder in ihrem eigenen Laub ersticken.

© Universität Neuenburg

Der Schädlingsvernichter

Verletzte Maiswurzeln senden chemische Hilferufe aus, um die Feinde ihrer Feinde anzulocken. Die herbeigerufenen Fadenwürmer zerstören die schädlichen Insekten.

© Jan Jansa

Basar im Boden

Zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln besteht eine spezielle Handelsbeziehung. Der Pilzliefert der Pflanze Nährstoffe und lässt sich für seine Dienste mit Zucker bezahlen.

© Power & Syred

Die Apotheke im Boden

Die segensreichen Antibiotika, eine Wunderwaffe der Medizin, stammen von im Boden lebenden Mikroorganismen. Das Bild zeigt den Schimmelpilz Penicillium, der den bakterientötenden Stoff Penicillin produziert.

© Christoph Keel

Die Bodyguards

Bestimmte Bakterienarten sichern die Wurzeln der Pflanzen, stärken deren Widerstandskraft und stellen Nährstoffe zur Verfügung.

© Heidi und Hans-Jürgen Koch

Die Bodenmacher

Regenwürmer sind für fruchtbare Böden unverzichtbar. Sie reichern Nährstoffe für die Pflanzen an und verbessern die Durchlüftung sowie die Wasseraufnahme des Bodens.

© Steve Hopkin, www.stevehopkin.co.uk

Der Feinfühlige

Springschwänze reagieren sehr sensibel auf Umweltveränderungen. Deshalb gelten sie als Indikatoren für verunreinigte Böden.

© Gerhard Wanner, LMU München

Die Neuentdeckten

Archaeen sind die grossen Unbekannten unter den Mikroorganismen. Jüngst erst fand man heraus, dass sie in unseren Ackerböden Dünger für die Pflanzen aufbereiten.

© Santia, www.fotosearch.de

Der Tunnelbohrer

Maulwürfe können Erdmassen bis zum 24-Fachen ihres Körpergewichts verschieben. Ein willkommener Nebeneffekt der Grabtätigkeit ist die bessere Durchlüftung und Lockerung des Bodens. Der faszinierende Buddler fühlt sich dort wohl, wo der Boden gesund und fruchtbar ist.

© chatchaisomwat, www.fotosearch.de

Der Laubverwerter

Sie haben zwar keine 1000 Beine, spielen aber im Wald und in den Gärten eine wichtige Rolle als Laubkompostierer: die Tausendfüsser.

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Letzte Änderung 16.12.2015

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