Luftreinhaltung in der Landwirtschaft

Die Nutztierhaltung ist Hauptverursacherin der umweltschädigenden Ammoniakemissionen. Ställe, Laufhöfe und Düngerlager sollen so gebaut und betrieben werden, dass weniger Ammoniak entsteht. Auch beim Düngen können Emissionen reduziert werden. Um Geruchsbelästigungen durch Tierhaltungsanlagen zu vermeiden, gelten Mindestabstände zu Wohngebieten. In der Landwirtschaft eingesetzte Maschinen und Geräte müssen spezifische Abgasvorschriften einhalten.

Mit verschiedensten Massnahmen soll die Landwirtschaft dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern. Die Luftreinhalte-Verordnung (LRV) legt fest, dass die Behörde für diffuse Emissionen, wie sie beispielsweise aus Ställen oder von Feldern erfolgen, vorsorgliche Massnahmen verfügt. Dies gilt für Luftschadstoffe wie Ammoniak und Geruchsstoffe. Sind die Immissionen trotz Umsetzung dieser Massnahmen übermässig, müssen weitere Massnahmen getroffen werden.

In der LRV sind keine expliziten Immissionsgrenzwerte aufgeführt. Für die Beurteilung von übermässigen Immissionen werden die international festgelegten maximal zulässigen Stickstoffeinträge (Critical Loads) beigezogen.

Ammoniakminderung in der Tierhaltung

In der Nutztierhaltung entstehen die meisten der umweltschädigenden Ammoniakemissionen. Beim Bau von Ställen, Laufhöfen und Güllelagern, bei deren Betrieb und beim Ausbringen von Hofdünger ist der Stand der Technik anzuwenden. Das bedeutet zum Beispiel:

  • Rasche Drainage des Harns im Rinderstall
  • Reinigung mit automatischem Schieber
  • Abgedecktes Lager

Die Vollzugshilfe «Umweltschutz in der Landwirtschaft» hält fest, welche Massnahmen zur Emissionsminderung von Ammoniak als Stand der Technik gelten

Baulicher Umweltschutz in der Landwirtschaft

UV-1101-D

Ein Modul der Vollzugshilfe Umweltschutz in der Landwirtschaft Teilrevidierte Ausgabe 2023

Ammoniakminderung beim Ausbringen des Düngers

Beim Ausbringen von Dünger sind folgende Punkte zu beachten:

  • Die Pflanzen sind in der Lage, den Stickstoff aufzunehmen
  • Der Nährstoffbedarf durch das Pflanzenwachstum ist gegeben
  • Bei möglichst kühler und windstiller Witterung düngen
  • Hofdünger soll möglichst rasch in den Boden eindringen
  • Für Gülle wird ein Schleppschlauch, Schleppschuh oder ähnliches verwendet
  • Mist wird rasch in den Boden eingearbeitet

Bei der Wahl des Kunstdüngers ist zu beachten, dass der Stickstoff möglichst lange gebunden bleibt und nicht über den Pfad Ammonium-Ammoniak verloren geht. Harnstoffhaltige Dünger sind ungeeignet.

Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft

Cover Nährstoffe und Verwendung von Düngern in der Landwirtschaft

Ein Modul der Vollzugshilfe Umweltschutz in der Landwirtschaft. Teilrevidierte Ausgabe. 2021

Mit dem Berechnungsmodell «Agrammon» können die Ammoniakemissionen von Landwirtschaftsbetrieben geplant und die Wirkung von Massnahmen zur Ammoniakminderung optimiert werden.

Methan vermindern

Durch eine gezielte Fütterung kann die Methanbildung im Pansen der Wiederkäuer vermindert werden. Auch in der Gülle lässt sich dank leichter Sauerstoffversorgung die Bildung von Methan reduzieren. Das BAFU unterstützt einige Forschungsprojekte zur Reduktion der Methanemissionen.

Geruchsbelästigungen durch Ställe

In der Nähe von Emissionsquellen sind Gerüche am intensivsten. Sie können als Belästigung empfunden werden. Tierhaltungsanlagen müssen deshalb in bestimmten Abständen zu bewohnten Zonen errichtet werden. In der Publikation «Mindestabstände von Tierhaltungsanlagen» sind solche Mindestabstände festgelegt.

Massnahmen bei Maschinen und Geräten

Um die Luftqualität in der Schweiz zu verbessern, sollen die Emissionen von Maschinen und Geräten begrenzt werden. Die Schweiz übernimmt für Traktoren, Arbeitsgeräte und Baumaschinen auf Baustellen fortlaufend die Abgasvorschriften der EU. Zusätzlich stellt sie spezifische Anforderungen an bestimmte Kategorien von Quellen.

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Letzte Änderung 16.11.2021

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