Magazin «umwelt» 2/2017 - Geld bewegt
Editorial von Marc Chardonnens, Direktor BAFU.
Dossier Nachhaltige Finanzen
Grusswort des Staatssekretariates für internationale Finanzfragen
Nachhaltigkeit steht zunehmend im Fokus von Investoren. Doch was versteht man unter nachhaltigen Finanzen, und welche Herausforderungen sind damit verbunden? Wie lassen sich nachhaltige Finanzen zum Mainstream machen? Können sich die Finanzflüsse schnell genug anpassen? umwelt hat drei Experten zu einer Diskussionsrunde eingeladen.
Das Vorurteil vieler Investoren und Vermögensberater, Nachhaltigkeit gehe auf Kosten der Rendite, hält sich hartnäckig. Studien belegen aber, dass nachhaltige Geldanlagen mindestens genauso gut abschneiden wie herkömmliche Anlageformen. Dabei nehmen klimaverträgliche Anlagen eine Vorreiterfunktion ein.
Heutige Investitionen sind mitentscheidend bei der Frage, wie viele Treibhausgase künftig freigesetzt werden. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich im Übereinkommen von Paris 2015 dazu verpflichtet, die Finanzflüsse klimaverträglich auszurichten. Der Finanzplatz Schweiz steht vor grossen Herausforderungen.
20 Massnahmen für mehr Nachhaltigkeit im Schweizer Finanzsystem: Diese sind das Ergebnis eines fruchtbaren Dialogs zwischen Finanzsektor, Bund und Wissenschaft.
Unternehmen müssten ein grosses Eigeninteresse daran haben, die Biodiversität sowie Boden, Luft und Wasser als Naturkapital umfassend zu erhalten und zu fördern. Denn so können sie ihr Geschäftsmodell nachhaltig gestalten, Risiken reduzieren und Wettbewerbsvorteile generieren. Um den Faktor Naturkapital in Finanzierungs- und Investitionsentscheide von Finanzinstituten zu integrieren, wurde auf Initiative des Finanzsektors die Natural Capital Finance Alliance ins Leben gerufen.
Wie steht es um den Schweizer Finanzplatz hinsichtlich Nachhaltigkeit? Im Gespräch mit dem Magazin «umwelt» blicken Sabine Döbeli vom Verein Swiss Sustainable Finance, Martin Hess von der Schweizerischen Bankiervereinigung und David Gerber vom Staatssekretariat für internationale Finanzfragen optimistisch in die Zukunft. Die Bemühungen zur Erarbeitung von attraktiven Rahmenbedingungen sollten allerdings intensiviert werden.
Nachhaltigkeit belegt in der Finanzbranche einen zunehmend prominenten Platz. Entsprechend wichtig werden Umweltkompetenzen in den Finanzinstituten – vom Banklernenden bis zur Führungskraft, von der Produktentwicklerin bis zum Kundenberater. Das Schweizer Bildungssystem bietet für die Stärkung dieser Kompetenzen gute Voraussetzungen.