Lärmarme Strassenbeläge

Bereits ab 25 km/h ist das Rollgeräusch eines Autos lauter als das Antriebsgeräusch. Lärmarme Strassenbeläge können den Lärm deutlich reduzieren. Im Vergleich zu Schallschutzwänden oder -fenstern vermindert die Massnahme die Entstehung von Lärm. Das BAFU beteiligt sich an der Erforschung lärmarmer Beläge und leistet Beiträge an deren Einbau auf Innerortsstrecken.

Die Entstehung von Lärm durch die Abrollgeräusche von Fahrzeugen hängt von der Zusammensetzung und Bauweise des Strassenbelags ab. Je kleiner das Grösstkorn eines Mischgutes und je grösser der Hohlraumgehalt des Belags sind, desto leiser ist ein Belag. Entscheidend sind ebenfalls die Porosität und Elastizität der Strassenoberfläche sowie der Unterhalt.

Moderne lärmarme Beläge können den Lärm im Neuzustand um etwa 8 Dezibel und am Ende der Nutzungsdauer um rund 3 Dezibel verringern. Eine Reduktion um 3 Dezibel entspricht akustisch einer Halbierung der Verkehrsmenge. In der Vollzugspraxis gilt ein Belag als lärmarm, wenn er den Lärm im Vergleich zu einem herkömmlichen Belag am Ende seiner Nutzungsdauer um mindestens 1 Dezibel reduziert.

Ausschnitt vom Video «Leise Strassenbeläge im Kanton Aargau»

ganzes Video (3:37) hier verfügbar.

Vorzüge

Lärmarme Strassenbeläge haben folgende Vorzüge:

  • Innerorts ist der Einbau von lärmarmen Belägen neben Temporeduktionen eine ausgezeichnete Lösung zur Reduzierung von Strassenlärm.
  • Zusätzlich zur Lärmpegelreduktion, werden insbesondere die hohen Frequenzen gemindert, was zu einem angenehmeren Klangbild führt.
  • Durch die unmittelbare Wirkung an der Lärmquelle sind oft keine Ersatzmassnahmen bei Gebäuden - wie etwa Schallschutzfenster - erforderlich.
  • Es wird nicht nur ein einzelnes Gebäude, sondern der angrenzende Siedlungsraum als Ganzes entlastet.

Best Practice

Die Best Practice Liste zeigt in der Schweiz eingebaute lärmarme Beläge und ihre akustische Wirkung über mehrere Jahre. Die Liste wird regelmässig aktualisiert.

Das BAFU beteiligt sich an der Erforschung lärmarmer Beläge und leistet Beiträge an deren Einbau auf Innerortsstrecken.

Kombinierte Lärmschutzmassnahmen: Tempo 30 und lärmarme Beläge

Bei einer Reduktion von Tempo 50 auf Tempo 30 auf herkömmlichen Belägen kann der durchschnittliche Schallpegel um rund 3 dB(A) reduziert werden. Auf lärmarmen Belägen ist die zusätzliche Wirkung der Geschwindigkeitsreduktion etwas geringer. Das liegt daran, dass die Lautstärke des Rollgeräuschs bei lärmarmen Belägen bereits deutlich reduziert ist.

Insgesamt liegt der Effekt einer Kombination beider Massnahmen bei rund 5 dB(A). Diese Wirkung variiert je nach Zusammensetzung des Verkehrs.

Ökobilanz lärmarme Beläge

Auch in einer gesamtökologischen Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus von Einbau, Unterhalt, über die Nutzung, den Rückbau bis zur Entsorgung, schneiden lärmarme Beläge volkswirtschaftlich günstiger ab als der Referenzbelag.

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Letzte Änderung 02.04.2024

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