PFAS in Fliessgewässern

PFAS, d.h. per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, werden in Fliessgewässern der Schweiz nachgewiesen. Dies zeigten Analysen im Rahmen einer Pilotstudie im Jahre 2021 an zwölf ausgewählten Flüssen.

Im Rahmen einer Pilotstudie wurden im Jahr 2021 Proben von zwölf ausgewählten Fliessgewässern analysiert, um einen ersten Eindruck von deren Belastung durch PFAS zu gewinnen. Während zwei bis sechs Monaten wurden insgesamt zwölf Standorte der Nationalen Daueruntersuchung der Stofffrachten in schweizerischen Fliessgewässern (NAWA FRACHT, ehem. NADUF) und vier kantonale Messstellen an grossen und mittelgrossen Fliessgewässern beprobt und auf 22 verschiedene PFAS untersucht.

Rhone bei Chancy
Die Rhone bei Chancy unterhalb des Genfersees. Dort wurden zahlreiche PFAS-Substanzen nachgewiesen.

PFAS in Fliessgewässern nachgewiesen

In allen Fliessgewässer-Proben wurden PFAS nachgewiesen. Die Summenkonzentration der 22 PFAS lag in den Fliessgewässern bei maximal 0.05 µg/l und damit deutlich unter den im Grundwasser an einzelnen Standorten nachgewiesenen Spitzenkonzentrationen.

Am stärksten belastet waren Glatt, Ergolz und Birs mit Werten über 0.01 µg/l. Hier wurden, neben Weil am Rhein und Chancy (unterhalb Genfersee), auch die meisten Substanzen nachgewiesen. Das Einzugsgebiet dieser Gewässer ist dicht besiedelt und intensiv gewerblich und industriell genutzt. Rhein, Aare, Limmat, Reuss, Thur, kleine Emme und Wiese wiesen im Durchschnitt Summenkonzentrationen unter 0.01 µg/l auf. Die Konzentrationen im Inn und in der Rhone nahe der Einmündung in den Genfersee waren generell tiefer.

Insgesamt 12 der 22 untersuchten PFAS wurden in den Fliessgewässern nachgewiesen. Besonders häufig – nämlich in 98% der Proben - wurde im Oberflächenwasser PFBA (C4) nachgewiesen. Mit den Daten aus 2021 konnte die jährliche PFAS-Fracht abgeschätzt werden: Für 22 PFAS ergab sich eine jährliche Menge von 385 kg, die die Schweizer Flüsse Rhein, Rhone und Inn insgesamt in die Nachbarländer exportieren.

Parallel zu dieser Pilotstudie und im Rahmen der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA wurde auch das Grundwasser in der Schweiz auf PFAS beprobt.

Weitere schweizweite Untersuchungen

In den Jahren 2024 und 2025 wurde eine weitere Messkampagne zu PFAS in Fliessgewässern an rund 140 Messstellen durchgeführt. Drei Stichproben an den Messtellen des Messprogramms Nationale Beobachtung der Oberflächengewässerqualität (NAWA TREND) wurden untersucht, um eine grossräumige Übersicht über die Belastungssituation in der Schweiz und die für Oberflächengewässer relevanten Stoffe zu erhalten. Die Ergebnisse dieser Übersichtsbeprobung werden derzeit ausgewertet.

Die Frachten ausgewählter PFAS werden seit Herbst 2024 im Rahmen von NAWA FRACHT in grösseren Fliessgewässern erfasst. Zudem ist es geplant, die Untersuchungen von Mikroverunreinigungen im Messprogramm NAWA TREND ab 2026 an mehreren Messstellen mit ausgewählten PFAS zu ergänzen.

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Letzte Änderung 26.08.2025

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