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Veröffentlicht am 23. September 2025

Ziele und Strategien der Klimapolitik

Der Bundesrat hat strategische Grundlagen erarbeitet und klimapolitische Ziele formuliert, damit die Klimaerwärmung wie angestrebt 1.5 Grad nicht überschreitet, und die Schweiz sich an die heute schon spürbaren Folgen des Klimawandels anpassen kann. Von Parlament und Volk wurden die strategischen Grundlagen in der Gesetzgebung verankert.

Langfristige Klimastrategie 2050

Bis 2050 muss der Treibhausgas-Ausstoss auf netto null sinken. Anders ist die Erderhitzung nicht auf weniger als 2°C zu begrenzen. Die langfristige Klimastrategie der Schweiz zeigt auf, wie die Schweiz dieses Ziel erreichen kann. Sie kommt damit einer Verpflichtung aus dem 2015 vereinbarten Übereinkommen von Paris nach.

Verminderungsziel 2010 (für die Jahre 2008-2012)

Auch in der Vergangenheit hat sich die Schweiz zur Verminderung ihrer Treibhausgasemissionen eingesetzt. In der ersten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls war sie international verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen im Mittel über die Jahre 2008-2012 um 8 % unter das Niveau von 1990 zu senken.

Verminderungsziel 2020 (für die Jahre 2013 bis 2020)

Bis 2020 mussten die Treibhausgasemissionen der Schweiz um 20 % unter das Niveau des Basisjahrs 1990 sinken. Das CO2-Gesetz verlangte, dass dieses Ziel ausschliesslich mit Massnahmen im Inland erreicht wird. Bis im Jahr 2024 sind die Treibhausgasemissionen jährlich um weitere 1.5 % gegenüber 1990 zu vermindern.

Verminderungsziel 2030 (für die Jahre 2021–2030)

Mit der Ratifikation des Übereinkommens von Paris hat sich die Schweiz verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 50 Prozent gegenüber 1990 zu vermindern. Dazu setzt die Schweiz Massnahmen im In- und Ausland um.

Überprüfung der Zielerreichung

Am Ende jeder Verpflichtungsperiode erfolgt eine Überprüfung der Zielerreichung. Grundlage dafür ist das Treibhausgasinventar. Das Kyoto-Protokoll, das Übereinkommen von Paris und das CO2-Gesetz definieren zudem, wie die anrechenbare Senkenleistung (Treibhausgasbilanz der Vegetation und Böden) sowie Emissionsverminderungen durch Projekte im Ausland für die Zielerreichung berücksichtigt werden.

Netto-Null-Ziel 2050

Die Schweizer Klimapolitik zielt darauf ab, dass die Erde sich nicht stärker erwärmt als 1.5 Grad. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Bundesrat 2019 beschlossen, dass die Schweiz Treibhausgasemissionen bis 2050 auf netto null absenken soll. Dieses Netto-Null-Ziel ist auch im 2025 in Kraft getretenen Klima- und Innovationsgesetz verankert.

Roadmap CO₂-Entnahme und -Speicherung

Damit die Schweiz ihr Ziel von Netto-Null Treibhausgasemissionen bis 2050 erreichen kann, sind Technologien zur CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) sowie Negativemissionstechnologien (NET) für schwer vermeidbare Emissionen notwendig. Diese Technologien sind erst teilweise verfügbar. Der Bundesrat hat am 18. Mai 2022 einen Bericht gutgeheissen, der Massnahmen und Rahmenbedingungen aufzeigt, damit CCS und NET im erforderlichen Umfang bis 2050 ausgebaut werden können.

Strategie und Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel

Seitdem die Anpassungsstrategie des Bundesrates im Jahr 2012 verabschiedet wurde, hat sich das Klima in der Schweiz weiter verändert. Die Jahresmitteltemperatur ist um ein weiteres Grad angestiegen – gegenüber dem vorindustriellen Durchschnitt 1871–1900 beträgt der Temperaturanstieg sogar 3 Grad – und Extremereignisse wie Hitzewellen, sommerliche Trockenperioden oder Starkniederschläge sind häufiger und intensiver geworden. Vor diesem Hintergrund werden derzeit die Anpassungsstrategie und der dazugehörige Aktionsplan überprüft und überarbeitet.

Nationale Ziele und Strategien sind wichtige Instrumente, damit die Klimaerwärmung auf nicht mehr als 1.5°C begrenzt bleibt. Dazu muss der weltweite Ausstoss von Treibhausgasen so weit sinken, dass er die aus der Atmosphäre entfernte Menge nicht überschreitet (Netto-Null-Ziel). Die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Netto-Null-Ziel für Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2050 zu erreichen. Diese Vorgaben sind wissenschaftlich begründet und international sowie gesellschaftlich breit akzeptiert.

Netto-Null-Ziel und langfristige Klimastrategie

Die Schweiz hat den Weg zum Erreichen des Netto-Null-Ziels bis 2050 in der langfristigen Klimastrategie aufgezeigt. Gesetzlich ist es im Klima- und Innovationsgesetz verankert. Die Treibhausgasemissionen müssen dabei so weit wie möglich sinken. Verbleibende, schwer vermeidbare Emissionen aus Industrie (vor allem der Zementindustrie), Abfallverwertung und Landwirtschaft gilt es mit Technologien zur CO2-Entnahme und -Speicherung auszugleichen.

Langfristige Klimastrategie 2050

Roadmap CO2-Entnahme und -Speicherung

Verminderungsziele 2030 und 2035

Für die Periode 2021-2030 verfolgt die Schweiz für ihren Treibhausgas-Ausstoss zwei konkrete Verminderungsziele gegenüber dem Jahr 1990:

  • Reduktion um mindestens 50% bis 2030
  • Reduktion um 35% im Durchschnitt der Jahre 2021–2030

Verminderungsziel 2030

Diese Ziele sind im CO2-Gesetz festgeschrieben:

Im Rahmen des Übereinkommens von Paris ist die Schweiz verpflichtet, alle fünf Jahre ihre Verminderungsziele nachzubessern (Nationally Determined Contribution, NDC). Die Ziele für die Periode 2021-2030 hat die Schweiz bereits 2017 eingereicht, jene für die Jahre 2031-2035 wurden vom Bundesrat im Januar 2025 genehmigt.

Bis 2035 soll die Schweiz ihren Treibhausgas-Ausstoss um mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 vermindern, im Durchschnitt der Jahre 2031 bis 2035 um 59 Prozent. Die Schweiz muss regelmässig über die Entwicklung ihrer Treibhausgasemissionen Bericht erstatten.

verminderungsziel-2035

Das Übereinkommen von Paris

Roadmap CO2-Entnahme und -Speicherung

Nicht alle Treibhausgasemissionen sind komplett vermeidbar. Die langfristige Klimastrategie des Bundesrates vom Januar 2021 zeigt, dass im Jahr 2050 voraussichtlich noch schwer vermeidbare Treibhausgasemissionen übrigbleiben, insbesondere aus der Industrie, der Abfallverwertung und der Landwirtschaft. Deswegen braucht es zusätzlich Technologien, die CO2 aus der Luft entnehmen und dauerhaft speichern. Das BAFU und das Bundesamt für Energie haben eine entsprechende Roadmap erarbeitet.

Roadmap CO2-Entnahme und -Speicherung

Strategie Anpassung an den Klimawandel

Die Erwärmung des Klimas setzt sich auch bei einer zielkonformen Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen noch über Jahrzehnte hinweg fort. Mit der Strategie für die Anpassung an den Klimawandel und dem zugehörigen Aktionsplan setzt der Bundesrat den Rahmen für ein koordiniertes Vorgehen bei den Massnahmen der Bundesämter bei der Anpassung der Schweiz an die heute spürbaren und künftig erwartbaren Auswirkungen des Klimawandels.

Strategie und Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel

Weiterführende Informationen

Abteilung Klima

Bundesamt für Umwelt BAFU
Abteilung Klima
Worblentalstrasse 68
3063 Ittigen