Sihl

Während der Hochwasserereignisse im August 2005 entging die Stadt Zürich nur knapp grossen Hochwasserschäden. Beinahe wäre die Sihl über die Ufer getreten und hätte ausgedehnte Teile der Zürcher Innenstadt sowie den Hauptbahnhof unter Wasser gesetzt. Daher initiierte der Kanton Zürich in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Partnern das Projekt Hochwasserschutz Sihl, Zürichsee und Limmat.

Der Hochwasserschutz umfasst Massnahmen an der Sihl vom Oberlauf mit den verschiedenen Zuflüssen bis zur Mündung in die Limmat kurz unterhalb des Zürcher Hauptbahnhofs. Zudem sind Massnahmen an der Limmat in der Stadt Zürich geplant.

Handlungsbedarf

Die Analyse der Hochwasserereignisse von 2005 ergab, dass für die Stadt Zürich grosser Handlungsbedarf für den Schutz vor seltenen Hochwasserereignissen besteht. Grosse Teile der Stadt, darunter mit dem Hauptbahnhof ein massgebender Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs der Schweiz, liegen auf dem Schwemmkegel der Sihl und damit in einem natürlichen Überschwemmungsgebiet. Aufgrund der enormen Wertekonzentration weist die Stadt eines der grössten Hochwasserrisiken der Schweiz auf.

Allein in der Stadt Zürich wird das mögliche Schadenausmass bei Extremereignissen auf bis zu 6.7 Milliarden Franken geschätzt. Zusätzlich würden durch Betriebsstörungen und Unterbrüche von Energie-, Telekommunikations- und Verkehrsinfrastrukturen noch deutlich höhere volkswirtschaftliche Kosten entstehen.

Gemeinsames Erarbeiten von nachhaltigen Lösungen

Der Kanton Zürich startete eine umfassende Planung zur Verbesserung des Hochwasserschutzes an Sihl, Zürichsee und Limmat in enger Zusammenarbeit mit sämtlichen betroffenen Partnern. Seit 2005 wurden verschiedene Sofortmassnahmen umgesetzt, weitere Massnahmen sind zur Zeit in Planung. Diese Massnahmen erhöhen schrittweise den Hochwasserschutz, bis der angestrebte Schutzgrad erreicht ist. Für den langfristigen Hochwasserschutz an der Sihl prüften die Kantone Zürich und Schwyz mit den weiteren Beteiligten zwei mögliche Lösungen:

  • «Entlastungsstollen»: Entlastungsstollen bei Langnau a.A. zur Umleitung von Sihl-Hochwasserspitzen in den Zürichsee bei Thalwil
  • «Kombilösung Energie»: Ausbau des Etzelkraftwerks, womit bei akuter Hochwassergefahr grössere Wassermengen über den Druckstollen vom Sihlsee in den Zürichsee abgeleitet werden könnten.

Nach einem umfassenden Evaluationsprozess fiel der Variantenentscheid zu Gunsten des Entlastungsstollens. Der Spatenstich zu diesen Bauarbeiten erfolgte am 18. März 2022 unter der Teilnahme von BAFU Direktorin Katrin Schneeberger.

Ablass Sihl-Projekt
Katrin Schneeberger, Direktorin BAFU, Märk Fankhauser, Gemeindepräsident von Thalwil, Regierungsrat Martin Neukom und die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (von rechts nach links) starteten am 18. März 2022 symbolisch die Bauarbeiten für den neuen Entlastungsstollen in Thalwil.

Das BAFU begleitet die Projekte zum Hochwasserschutz an Sihl, Zürichsee und Limmat auf der strategischen Ebene wie auch auf der Projektebene. Das BAFU setzt sich für ein nachhaltiges und modernes Hochwasserschutzprojekt ein, welches die gesetzlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt.

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Letzte Änderung 18.03.2022

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