Hochwasser, Murgänge, Rutschungen, Felsstürze, Lawinen, Stürme und Erdbeben wird es in der Schweiz immer geben. Durch eine optimale Anpassung an diese Naturgefahren können wir die Schäden mit gezielten Massnahmen jedoch verhindern oder mindestens begrenzen. Der Schutz vor Naturgefahren erfolgt heute nach den Grundsätzen des integralen Risikomanagements.
Hauptziel des Bundes im Umgang mit Naturgefahren ist es, die Schutzdefizite im Bereich der Natur- und Störfallrisiken bis 2030 weitgehend zu beheben und Siedlungen und Infrastrukturen sowie deren Nutzung auf die Naturgefahrensituation abzustimmen. Dabei ist ein Optimum zwischen den Ansprüchen an das Sicherheitsniveau und der finanziellen Tragbarkeit anzustreben. Dieses Ziel soll mit einem integralen Risikomanagement erreicht werden, um so eine nachhaltige und schweizweit vergleichbare Sicherheit für Menschen, hohe Sachwerte und natürliche Lebensgrundlagen zu schaffen und langfristig zu erhalten. Dabei haben alle Akteure ihren Beitrag zu leisten.
Risikomanagement ist die Gesamtheit der Massnahmen und Methoden, mit denen die angestrebte Sicherheit erreicht werden soll. Es umfasst die periodische Erfassung und Bewertung von Risiken hinsichtlich ihrer Akzeptanz. Daraus werden der Handlungsbedarf und die Prioritäten abgeleitet. Mit geeigneten Massnahmen wird die Entwicklung der Risiken gesteuert: Künftige Risiken können gemieden, bestehende Risiken auf ein akzeptables Mass gemindert und akzeptable Risiken solidarisch getragen werden. Ein erfolgreiches Risikomanagement setzt einen intensiven Risikodialog unter allen beteiligten Akteuren voraus.

Integral ist das Risikomanagement, wenn alle Naturgefahren betrachtet werden, sich alle Verantwortungsträger an der Planung und Umsetzung von Massnahmen beteiligen und alle Arten von Massnahmen in die Massnahmenplanung einbezogen werden. Das integrale Risikomanagement fordert, dass ein bezüglich allen Naturgefahren vergleichbares Sicherheitsniveau angestrebt wird, welches zudem sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt: Es soll ökologisch und sozial vertretbar und ökonomisch verhältnismässig sein.
Die Massnahmen zur Steuerung der Risiken sind vielfältig und müssen optimal kombiniert werden. Massnahmen zum Umgang mit Naturgefahren decken die drei Phasen Vorbeugung, Bewältigung und Regeneration ab.

Publikationen aus dem Bereich Risikomanagement
Risikomanagement Naturgefahren
Sicherheitsniveau für Naturgefahren: Materialienbericht (PDF, 2 MB, 29.05.2015)Nationale Plattform Naturgefahren PLANAT - 2015
Sicherheitsniveau für Naturgefahren (PDF, 1 MB, 29.05.2015)Nationale Plattform Naturgefahren PLANAT - 2013
Naturgefahren - Was kostet Sicherheit? (PDF, 778 kB, 13.07.2012)Nationale Plattform Naturgefahren PLANAT. 2007.
Leben mit Naturgefahren

Ziele und Handlungsschwerpunkte des Bundesamts für Umwelt (BAFU) im Umgang mit Naturgefahren. 2011
Risikoanalyse
Risikoanalyse bei gravitativen Naturgefahren

Bd. 1: Methode, und Bd. 2: Fallbeispiele und Daten. 1999
Rechtsgutachten
Rechtliche Verankerung des integralen Risikomanagements beim Schutz vor Naturgefahren

Rechtsgutachten. 2011
Weiterführende Informationen
Links
Dokumente
Umgang mit Naturgefahren in der Schweiz (PDF, 8 MB, 24.08.2016)Bericht des Bundesrats
Dossiers
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Leben mit NaturgefahrenMagazin «umwelt» 2/2015
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Naturgefahren. Prävention zahlt sich ausMagazin "umwelt" 2/2007
Vollzugshilfen aus dem Bereich Risikomanagement
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Schutz vor MassenbewegungsgefahrenVollzugshilfe für das Gefahrenmanagement von Rutschungen, Steinschlag und Hangmuren - 2016
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Raumplanung und Naturgefahren2005
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Berücksichtigung der Hochwassergefahren bei raumwirksamen Tätigkeiten1997
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Richtlinien zur Berücksichtigung der Lawinengefahr bei raumwirksamen Tätigkeiten1984
Letzte Änderung 16.10.2020