Schweizer Treibhausgas-Ausstoss 2021 leicht gestiegen

Bern, 11.04.2023 - Der Treibhausgas-Ausstoss in der Schweiz belief sich 2021 auf 45,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Das sind 1,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente mehr als 2020. Insgesamt lagen die Emissionen 18,2 Prozent tiefer als im Jahr 1990. Dies geht aus dem Treibhausgasinventar des BAFU hervor. Angestiegen ist vor allem der Ausstoss im Gebäudesektor. Dies, weil wegen des kälteren Winters mehr geheizt wurde. Auch die Emissionen des Verkehrs sind leicht angestiegen. Der Ausstoss von Industrie und Landwirtschaft blieb weitgehend unverändert. Bei den synthetischen Gasen hält der leicht abnehmende Trend der letzten Jahre an.

Das BAFU reicht am 13. April 2023 das Schweizer Treibhausgasinventar für die Jahre 1990-2021 beim UNO-Klimasekretariat ein. Das Inventar liefert ein umfassendes Bild des im Übereinkommen von Paris geregelten Treibhausgas-Ausstosses der Schweiz. Die Treibhausgasinventare werden neu nach den Vorgaben des Übereinkommens von Paris eingereicht, nachdem die zweite Verpflichtungsphase des Kyoto-Protokolls 2020 zu Ende gegangen ist.

Gebäudesektor: Ausstoss 30 Prozent unter 1990

Der Treibhausgas-Ausstoss der Schweizer Gebäude betrug 2021 11,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-eq). Er lag damit 30 Prozent unter dem Wert von 1990. Gegenüber 2020 ist der Ausstoss jedoch um 1,3 Millionen Tonnen CO2-eq angestiegen. Wegen des kalten Winters im Vergleich zum Vorjahr wurden mehr Brennstoffe für die Beheizung der Gebäude aufgewendet. Der starke Einfluss der Wintertemperaturen auf den Ausstoss zeigt, dass der Gebäudesektor weiterhin zu einem bedeutenden Anteil mit Öl und Gas beheizt wird. Im mittelfristigen Trend sinkt der Ausstoss der Gebäude, was vor allem auf die verbesserte Energieeffizienz und den zunehmenden Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen und erneuerbare Energien zurückzuführen ist.

Industriesektor: Ausstoss 21 Prozent unter 1990

Die Industrie stiess im Jahr 2021 10,7 Millionen Tonnen CO2-eq aus, rund 21 Prozent weniger als im Basisjahr 1990. Der Ausstoss blieb damit gegenüber dem Vorjahr unverändert. Seit 2006 nimmt der Treibhausgas-Ausstoss des Industriesektors tendenziell leicht ab.

Verkehrssektor: Ausstoss 7 Prozent unter 1990

2021 betrug der Ausstoss aus dem Verkehrssektor rund 13,9 Millionen Tonnen CO2-eq, 0,2 Millionen Tonnen CO2-eq mehr als im Vorjahr. Der Ausstoss des Verkehrs lag damit 7 Prozent unter dem Wert von 1990. Auch 2021 haben Massnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie das Verkehrsverhalten beeinflusst und zu tieferen Emissionen als in den Jahren vor der Pandemie geführt.

Übrige Emissionen: Landwirtschaft, synthetische Treibhausgase und Abfall

Der Ausstoss der Landwirtschaft betrug 2021 6,5 Millionen Tonnen CO2-eq, der Ausstoss synthetischer Treibhausgase, wie zum Beispiel Kältemittel, 1,4 Millionen Tonnen CO2-eq und der Ausstoss aus der Abfallbewirtschaftung 1,1 Millionen Tonnen CO2-eq. Gesamthaft lagen die übrigen Emissionen 2021 damit 11 Prozent unter dem Wert von 1990.


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