Schweiz am Europäischen Forum für Katastrophenvorsorge: Gesellschaften widerstandsfähiger machen

Bern, 23.11.2021 - Die Schweiz nimmt vom 24. bis 26. November 2021 am Europäischen Forum für Katastrophenvorsorge teil, einem der wichtigsten Anlässe in diesem Bereich. Das Forum wird vor Ort im portugiesischen Matosinhos durchgeführt, aber mit zahlreichen virtuell Teilnehmenden. Es geht darum, Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen gegen Katastrophen wie Hochwasser, Waldbrände, Erdbeben oder Pandemien.

Die Corona-Pandemie mit ihren gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zeigt, wie verletzlich Gesellschaften sind. Am diesjährigen Europäischen Forum für Katastrophenvorsorge (siehe Kasten), das vom 24. bis 26. November stattfindet, stehen die Lehren aus der Bewältigung der Corona-Pandemie im Zentrum.

Auch Naturereignisse der jüngsten Zeit wie die verheerenden Hochwasser in Europa im letzten Sommer, die Waldbrände in Südeuropa und Sibirien oder das Erdbeben in Haiti machen deutlich, wie wichtig eine gute Vorbereitung ist. Angesichts des Klimawandels, häufigeren und heftigeren Naturereignissen muss das gemeinsame Handeln gestärkt werden, um die Anpassungsfähigkeit und Resilienz (Widerstandsfähigkeit) zu stärken und um Not und Leid zu verringern.

Aktive Schweizer Vertretung

Die Schweizer Delegation wird am 25. November am runden Tisch mit hochrangigen Teilnehmenden über das Thema «Prävention rettet Leben» diskutieren. Zudem wird die Schweiz an einer Gesprächsrunde zur Konvention der UNO-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) zu Industrieunfällen aufzeigen, mit welchen raumplanerischen Massnahmen chemische und industrielle Risiken vermieden werden können.

Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA organisiert zusammen mit der Gruppe der Vereinten Nationen für Kinder und Jugendliche am Rande der Konferenz am 25. November zudem eine Veranstaltung zur «One Million Youth Actions Challenge». Mit dieser neuen Initiative will die DEZA die Jugend für konkrete Aktionen gegen Klimawandel und für die Katastrophenvorsorge mobilisieren.

Das Europäische Forum für Katastrophenvorsorge bietet den Mitgliedstaaten auch die Gelegenheit, über die Fortschritte bei der Umsetzung des Sendai-Rahmenwerkes für Katastrophenvorsorge 2015 - 2030 zu berichten. Die Schweiz hat sich als eines von insgesamt 186 Ländern verpflichtet, dieses Rahmenwerk umzusetzen. Das übergeordnete Ziel ist, bestehende Risiken und Verletzlichkeiten zu reduzieren, neue Risiken zu verhindern und die Resilienz der Bevölkerung gegenüber natürlichen oder vom Menschen verursachten Gefahren zu stärken.

Die Ergebnisse des Forums - an der keine verbindlichen Beschlüsse gefasst werden - dienen der Vorbereitung der Globalen Plattform zur Katastrophenvorsorge. Diese wird im Mai 2022 in Bali in Indonesien stattfinden.

Kasten: Das Europäische Forum für Katastrophenvorsorge
Das Europäische Forum für Katastrophenvorsorge (European Forum for Disaster Risk Reduction) ist ein Forum der UNO und vereinigt 55 Länder aus Europa und Zentralasien. Die Tagung wird alle drei Jahre vom Büro der Vereinten Nationen für die Verringerung des Katastrophenrisikos (UNDRR) zusammen mit einem Gastland organisiert. Dieses Jahr findet es in hybrider Form statt, vor Ort im portugiesischen Matosinhos und mit virtuellen Teilnehmenden.
Die Schweizer Delegation unter Leitung von Paul Steffen, Vizedirektor BAFU, besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Plattform Naturgefahren PLANAT, der Bundesämter für Umwelt BAFU, für Bevölkerungsschutz BABS, der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO. Ferner sind Exponentinnen und Exponenten der ständigen Schweizer UNO-Mission in New York, der Geschäftsstelle des Lenkungsausschusses Intervention Naturgefahren des Bundes sowie der ETH Zürich dabei.


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