Sondermülldeponie Bonfol (JU)

Bonfol
Luftbild der Deponie Bonfol mit der verschiebbaren hermetischen Abbauhalle (mittlerweile rückgebaut).
© bci Betriebs-AG

Bonfol: Giftmüllfässer in der Tongrube

Ab 1961 entsorgten vor allem die Basler Chemischen Industrien in einer ausgedienten Tongrube rund 114'000 Tonnen Sonderabfälle: Farbstoffe, chlorierte Lösungsmittel, Schlämme aus der Metallverarbeitung und Rückstände aller Art. 1976 war das Aufnahmevermögen der Grube ausgeschöpft. Sie wurde stillgelegt, mit einer Schicht aus Ton überdeckt und bepflanzt.

Schon kurz darauf entdeckte man, dass Wasser in die Grube sickerte und Schadstoffe auswusch. Als erste Gegenmassnahme wurden zum Schutz des Grundwassers ein Drainagesystem und eine biologische Kläranlage installiert. Im Jahr 2000 einigten sich der Kanton Jura und die Industrie auf das Vorgehen zur definitiven Behebung der Altlast. Der Spatenstich erfolgte 2007: Über der Deponie wurde eine luftdicht abschliessende Halle errichtet, der eigentliche Aushub und der Abtransport der Abfälle und des verunreinigten Untergrunds begannen im März 2010. Der überwiegende Teil des Aushubmaterials wurde mit der Bahn nach Deutschland und Belgien gebracht, wo er in eigens auf Sonderabfall ausgelegte Verbrennungsanlagen bei einer Temperatur von über 1200 Grad in chemisch stabile Schlacke umgewandelt wurde. Der andere Teil der Materialien wurde thermisch oder in Zementwerken entsorgt. 2016 waren die letzten Reste des verunreinigten Materials im Perimeter der ehemaligen Deponie ausgebaggert. Der Rückbau der für die Sanierungsarbeiten erforderlichen Anlagen und die Wiederauffüllung des Geländes sind abgeschlossen. Die zusätzliche Sanierung einiger Sandlinsen nördlich der ehemaligen Deponie ist geplant.

Das BAFU wirkt mit

Die Kosten für die Sanierung beliefen sich auf 380 Mio. Franken und wurden vollumfänglich von den Basler Chemischen Industrien übernommen. Diese wurden allerdings beim Kanton Jura mit der Bitte vorstellig, einen Teil der Kosten durch den VASA-Fonds abgelten zu lassen. Das kantonale Umweltamt hat dem BAFU ein VASA-Gesuch gestellt. Die Ausfallkosten wurden zu einem Anteil von rund 17,5 Millionen Franken aus dem VASA-Fonds mitfinanziert.

Das BAFU wirkte in verschiedenen Begleitgruppen mit und erteilte die Bewilligungen für den Export der Abfälle.

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Letzte Änderung 03.03.2025

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