Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft

Unter dem Sektor Landwirtschaft werden die Treibhausgasemissionen aus der Nutztierhaltung, dem Düngereinsatz und dem Energieverbrauch ausgewiesen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Emissionen von Kohlendioxid (CO2) stammen aus der Nutzung fossiler Energieträger sowie der Kalk- und Harnstoffdüngung. Sie tragen in geringerem Ausmass zu den Treibhausgasemissionen des Sektors Landwirtschaft bei.

Bezüglich der totalen CH4- und N2O-Emission ist der Sektor Landwirtschaft über alle Sektoren gesehen dominierend. Im Sektor Landwirtschaft entstehen die CH4-Emissionen vor allem bei der Rindviehhaltung und der Hofdüngerbewirtschaftung. Die N2O-Emissionen stammen hauptsächlich von landwirtschaftlichen Nutzflächen und zu einem geringeren Anteil von der Hofdüngerbewirtschaftung. Auf den landwirtschaftlichen Nutzflächen entweicht N2O durch biologische Abbauprozesse von Stickstoffeinträgen (Handelsdünger, Hofdünger, Erntereste, etc.). Die relativ gesehen geringeren CO2-Emissionen stammen aus der Nutzung fossiler Energieträger (Treibhäuser, Grastrocknung, land- und forstwirtschaftliche Maschinen und Fahrzeuge) sowie bei der Kalk- und Harnstoffdüngung.

Entwicklung der Treibhausgasemissionen im Sektor Landwirtschaft, aufgeteilt nach den Gasen CH4, N2O und CO2. Details zur Klimawirkung der verschiedenen Treibhausgase werden im entsprechenden Faktenblatt unter den weiterführenden Informationen am Ende dieser Webseite erläutert.

Zur Klimawirkung von Methan

Damit die Auswirkungen der verschiedenen Treibhausgase auf das Klima miteinander verglichen weden können, wird gemäss internationaler Vereinbarung in der Klimaberichterstattung das sogenannte globale Erwärmungspotenzial (GWP100) verwendet. Das GWP100 beschreibt, wie stark ein Treibhausgas im Vergleich zu Kohlendioxid (CO₂) die Erderwärmung über einen Zeitraum von 100 Jahren beeinflusst. Im Fall des Treibhausgases Methan bildet das international verwendete GWP100 dessen Eigenschaften nur unvollständig ab: Methan verbleibt im Schnitt nur rund zehn Jahre in der Atmosphäre, hat aber in dieser Zeit eine sehr stark erwärmende Wirkung. Das GWP100 unterschätzt diese kurzfristig sehr starke Klimawirkung von Methan. Hingegen wird dessen langfristige Wirkung überschätzt.

Anders als CO2, das über Jahrtausende in der Atmosphäre verbleibt und sich stetig kumuliert, kann die Klimawirksamkeit von Methan rasch abnehmen, wenn dessen Ausstoss reduziert wird.

In globalen Szenarien zur Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 °C müssen die CO₂-Emissionen bis 2050 auf netto null sinken. Die Methan-Emissionen hingegen müssen um 35 bis 70 Prozent reduziert werden.

Die Landwirtschaft ist nicht nur für die hier gezeigten Treibhausgasemissionen verantwortlich, sondern beeinflusst zusätzlich die Treibhausgasbilanz landwirtschaftlicher Böden im Landnutzungssektor. Die damit verbundenen Emissionen und Entzüge sind auf der folgenden Webseite gezeigt:


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Letzte Änderung 15.04.2025

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