Energieeffizienz bei der Abfallverbrennung
Alle Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) nutzen die Wärme, die beim Verbrennen der Abfälle entsteht, zur Erzeugung von Energie. Entsprechend dem Biomasseanteil im Kehricht gilt 50% dieser Energie als erneuerbar. Die KVA liefern rund 2% der Gesamtenergie der Schweiz. Damit liefern sie nach der Wasserkraft den grössten Teil der gesamtschweizerischen Stromproduktion aus erneuerbaren Ressourcen.
Die Energieproduktion aus KVA ist in den letzten Jahren etwas stärker angestiegen als die Menge der verbrannten Abfälle. Das heisst, der energetische Wirkungsgrad konnte verbessert werden. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass alte KVA durch technisch verbesserte und effizientere Anlagen ersetzt wurden, deren Wirkungsgrad deutlich höher liegt. Mit einer höheren Energieausbeute in KVA lassen sich fossile Brennstoffe wie Heizöl ersetzen. Das schweizerische Mittel von 70% entspricht den EU-Regelungen für Kehrichtheizkraftwerke, die höhere Auflagen erfüllen müssen als reine KVA. Aus diesem Grund wird der Zustand als positiv bewertet. Als Anreiz zur weiteren Optimierung haben die KVA die so genannte KVA-Charta gegründet , in der besonders energie- und ressourceneffiziente Anlagen ausgezeichnet werden. Eine weitere Verbesserung ist also zu erwarten.
Die Confederation of European Waste-to-Energy Plants (CEWEP) publiziert entsprechende Daten der Kehrichtverbrennungsanlagen in europäischem Raum. Für die Vergleichbarkeit muss der Wirkungsgrad umgerechnet werden, da die CEWEP-Formel die Stromproduktion entsprechend der höheren Energie von Strom stärker gewichtet als die Wärmeproduktion. Im Vergleich zu Ländern mit ähnlichem Lebensstandard (Europa) schneidet die Schweiz sehr gut ab, das heisst, der energetische Wirkungsgrad der KVA ist vergleichsweise hoch.
Die Erhebung erfolgt bei den Betreibern der Kehrichtverbrennungsanlagen. Unter dem energetischen Wirkungsgrad versteht man den Prozentsatz der produzierten Energie an der zugeführten Energie (Energieinput) - erwünscht ist ein möglichst hoher Prozentsatz an produzierter Energie. Wichtig für die Berechnung des energetischen Wirkungsgrades sind die folgenden Parameter: Energieinput: Energie aus Abfall und Hilfskessel Produzierter Strom: Bestimmung durch Messung möglich. Verkaufte Energie und Eigenbedarf können genau bestimmt werden. Aufgrund der höheren Wertigkeit von Strom gegenüber Wärme wird die Strommenge mit dem Faktor 2,6 multipliziert. Produzierte Wärme: Wird nur in den Kehrichtverbrennungsanlagen gemessen, die Wärmeenergie verkaufen. Der Eigenbedarf ist nicht überall ausgewiesen. Die Berechnung des energetischen Wirkungsgrades erfolgt nach Formel, die von der CEWEP verwendet wird. Ab 2014 wird die Energieeffizienz als Energetische Nettoeffizienz (ENE) angegeben, in der nur die ausserhalb der KVA genutzte Energie, nicht aber der Eigenbedarf berücksichtigt wird.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Zunahme | Mittel 1990-1992 | Mittel 2020-2022 | 44.14% | Zunahme | positiv |
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