Indikator Biodiversität

Thema Kernindikator DPSIR Haupthema
Biodiversität State

Wildtierkorridore

Für die Erhaltung der Biodiversität in der Schweiz müssen die natürlichen Lebensräume untereinander vernetzt sein. Die Fauna ist auf ökologisch intakte Wanderkorridore angewiesen. Die Zerschneidung von Lebensräumen durch Siedlungen und Verkehrswege ist für zahlreiche Arten sehr problematisch, insbesondere für Wildtiere mit grossem Raumbedarf wie Hirsch, Wildschwein oder Luchs. Der Zustand der Wildtierkorridore ist ein guter Indikator der Durchlässigkeit der Landschaft in der Schweiz.

Bewertung des Zustandes
schlecht schlecht
Bewertung der Entwicklung
negativ negativ
Weitgehend unterbrochene Wildtierkorridore 2012: 50 Beeinträchtigte Wildtierkorridore 2012: 174 Intakte Wildtierkorridore 2012: 80 Weitgehend unterbrochene Wildtierkorridore 2001: 47 Beeinträchtigte Wildtierkorridore 2001: 171 Intakte Wildtierkorridore 2001: 85
Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: OFEV
Kommentar

Von den 304 Korridoren, die im Jahr 2012 erfasst wurden, sind nur 80 intakt. Über 57 % der Korridore sind nennenswert bis stark in ihrer Funktionstüchtigkeit eingeschränkt, und 16 % sind für grosse Wildtiere nicht mehr passierbar. Der Zustand der Wildtierkorridore ist damit als negativ zu beurteilen.

Die Entwicklung bei den Wildtierkorridoren zwischen 2001 und 2012 deutet auf eine insgesamt stabile Lage hin, wobei Verschlechterungen an einigen Orten und Verbesserungen an anderen festzustellen sind. Der Zustand von 12 Korridoren hat sich markant verbessert, während bei 20 Korridoren signifikante Verschlechterungen verzeichnet wurden (Einteilung in andere Kategorie). Der von den Kantonen am häufigsten genannte Grund für die Verschlechterungen ist die Verkehrszunahme auf den Kantonsstrassen. Auch der Siedlungsbau übt erheblichen Druck aus. Markante Verbesserungen sind mehrheitlich auf die Errichtung von Wildtierpassagen zurückzuführen.

Insgesamt hat sich der Zustand der Wildtierkorridore zwischen 2001 und 2012 also nicht verbessert. Die seit 2005 durchgeführten Sanierungen – mehrheitlich im Zusammenhang mit dem Nationalstrassennetz – vermochten die deutlich negative Entwicklung für die Gesamtheit der Wildtierkorridore somit nicht wettzumachen.

Internationaler Vergleich

In den Nachbarländern gibt es keine vergleichbaren Indikatoren.

Methode

Lage, Perimeter und funktionale Eigenschaften der Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung wurden gemeinsam mit den Kantonen festgelegt. Als Grundlage dafür dienten Befragungen von Wildhütern und Jagdverwaltern, Durchlässigkeitsmodelle sowie statistische Daten zur Jagd und zu Verkehrsunfällen mit Wildtieren. Abhängig von ihrer Funktionstüchtigkeit werden die Korridore in drei Kategorien eingeteilt: intakt, beeinträchtigt oder weitgehend unterbrochen. Intakte Korridore erfüllen ihre Funktion vollumfänglich. Bei beeinträchtigten Korridoren ist die Funktionstüchtigkeit nennenswert bis stark eingeschränkt, während weitgehend unterbrochene Korridore für grosse Wildtiere nicht mehr passierbar sind.

 
Zuletzt aktualisiert am: 28.11.2022

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