Besonders wertvolle Lebensräume
Auen, Moore sowie Trockenwiesen und -weiden waren um 1850 noch weit verbreitet. Seither sind sie durch Gewässerkorrekturen und Verbauungen sowie Entwässerung und Nutzungsintensivierung stark unter Druck geraten. Wegen ihrer Seltenheit und den charakteristischen, teilweise nur hier vorkommenden Arten benötigen diese besonders wertvollen Lebensräume heute einen strikten Schutz und teilweise Revitalisierungs-, Regenerations- und Aufwertungsmassnahmen.
Zwischen 1900 und 2010 ging die Fläche der Auen um 36%, jene der Moore um 82% und jene der Trockenwiesen und -weiden um 95% zurück. Auen und Moore haben ausserdem bereits im 19. Jahrhundert bedeutende Flächen verloren, die hier nicht dargestellt sind. Die Schweiz verfügt nur noch über letzte kleine Reste dieser einst weit verbreiteten und wertvollen Lebensräume. Seit 1987 (Moore), 1992 (Auen) beziehungsweise 2010 (Trockenwiesen und -weiden) stehen sie unter Schutz, und die quantitativen Flächenverluste konnten eingedämmt werden. Qualitätsverluste durch Stickstoffeinträge, Veränderungen der Wasserversorgung und andere Einflüsse schreiten teilweise immer noch fort.
- Verwandte Indikatoren
- Ausgewiesene Gebiete für Biodiversität
Die Rekonstruktion der ehemaligen Fläche der Auen, Moore sowie Trockenwiesen und -weiden basiert auf einer digitalen Auswertung historischer Landkarten (Siegfriedkarten) um 1900 (Auen, Moore) beziehungsweise auf Modellberechnungen und Archivangaben (Trockenwiesen und -weiden). Die Fläche um 2010 wurde mithilfe der Bundesinventare und einer Auswertung aktueller Landeskarten ermittelt.
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