Indikator Biotechnologie

Auftreten von gentechnisch verändertem Raps in der Umwelt

In der Schweiz ist die Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen (GVO) in die Umwelt zu anderen als wissenschaftlichen Zwecken aufgrund eines Moratoriums verboten. Agrar-Exportländer wie bspw. die USA oder Kanada bauen GVO jedoch bereits heute grossflächig an. Dies führt dazu, dass gentechnisch veränderte Pflanzen als Verunreinigungen von Importgütern in die Schweiz und schliesslich in die Umwelt gelangen können. Dieses Risiko muss möglichst eingedämmt werden, um die Kontaminierung von konventionellen Landwirtschaftskulturen und um allfällige Beeinträchtigungen der Biodiversität zu verhindern.

Bewertung des Zustandes
nicht bewertbar nicht bewertbar
Bewertung der Entwicklung
nicht bewertbar nicht bewertbar
Hotspots
Lesebeispiel : Im 2014, an 57 Hotspots waren 38 von total 3042 beprobten Pflanzen GV-positiv.

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: BAFU
Bahnlinien
Lesebeispiel für 2014 : 0 von total 620 beprobten Pflanzen waren GV-positiv. *2019 wurden rund 1/3 der Pflanzen mit dem neuen Probenahmekonzept (gewichtete Stichprobe) gesammelt.

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: BAFU
Kommentar

Die Ergebnisse der Umweltüberwachung zeigen, dass der Anteil von positiv getesteten Pflanzen tief ist, wenngleich nicht völlig ausgeschlossen werden kann, dass gentechnisch veränderte Rapspflanzen unbeabsichtigt in die Umwelt gelangen können. Ein wichtiger Grund für das Auftreten von gentechnisch veränderten Organismen in der Umwelt sind Importe verunreinigter landwirtschaftlicher Produkte aus Ländern, in denen gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden. Die Kantone veranlassen die Bekämpfung von gentechnisch veränderten Pflanzen an allen Standorten mit positiven Funden und stellen dadurch weiterhin sicher, dass aus den im Boden vorhandenen gentechnisch veränderten Samen keine neuen überdauernden Populationen entstehen können.

Dieser Indikator wird nicht bewertet. Die Daten hängen massgeblich von externen Faktoren wie z. B. von den in die Schweiz importierten, mit GVOs verunreinigten Agrargütern oder der Anzahl und der Art von Hotspots ab.

Methode

Um allfällige Beeinträchtigungen durch das Vorkommen von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) in der Umwelt frühzeitig zu erkennen, hat das BAFU ein Monitoring von GV-Raps an Hotspots und entlang der Bahnlinien entwickelt. Hotspots sind Orte, an denen mit erhöhter Wahrscheinlichkeit GV-Raps gefunden wird (bspw. Warenumschlagplätze wie Rangier- und Güterbahnhöfe oder Verkehrsknotenpunkte, Lebens- und Futtermittelfirmen, Vogelfütterungsplätze). Jährlich wird risikobasiert eruiert, an wie vielen und welcher Art von Hotspots nach GVO gesucht werden soll. Die Anzahl sowie die Art der Hotspots können sich folglich von Jahr zu Jahr unterscheiden.

Ergänzend zum Hotspot-Monitoring hat das BAFU ein Monitoring von GV-Raps entlang dem SBB-Schienennetz aufgebaut. Von 2014 bis 2019 führte das BAFU ein zufallsbasiertes Monitoring (30 Schienenabschnitten von 1 km Länge) entlang der Gleise durch. 2020 wurde ein neues Probenahme-Konzept mit einer «gewichteten» Zufallsstichprobe eingeführt, was die Rapsfunde entlang der Gleise um 20% erhöhte.

Seit 2022 wird das Monitoring entlang der Schienen jedoch nicht mehr jährlich durchgeführt, das Risiko eines Eintrags von GVO in die Umwelt entlang der Gleise ist momentan vernachlässigbar. Der Grund dafür sind ausbleibende Raps-Funde trotz Optimierung des Konzepts. Eine Erklärung dafür sind das in den letzten Jahren angepasste Bekämpfungsregime der SBB gegen unerwünschte Pflanzen im Gleisbereich und die grossflächige Erneuerung von Gleis-Schotter (in dem der Raps wächst).

 
Zuletzt aktualisiert am: 21.03.2024

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