Neue erneuerbare Energien
Neben der Steigerung der Energieeffizienz und dem Ausstieg aus der Kernenergie ist der Aufbau der erneuerbaren Energien ein tragender Pfeiler einer nachhaltigen Klima- und Energiepolitik. Abgesehen von der Wasserkraftnutzung, die seit Langem einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung mit Elektrizität leistet, sollen die neuen erneuerbaren Energiequellen – Sonne, Holz, Biomasse, Wind, Geothermie und Umweltwärme – für die Energieversorgung der Schweiz in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
2022 lieferten die neuen erneuerbaren Energiequellen – Fotovoltaik, Biomasse, Biogas, Windenergie, erneuerbare Abfallanteile – 6'019 GWh Strom. Das entspricht 10 % der Netto-Stromproduktion in der Schweiz. Angesichts des grossen Potenzials der neuen erneuerbaren Energiequellen ist dieser Anteil relativ klein. Aus diesem Grund wird der Zustand als «mittelmässig» bewertet.
Die Entwicklung der vergangenen 10 Jahre ist indessen erfreulich. Dieser positive Trend dürfte sich dank der Massnahmen fortsetzen, die im Rahmen der Energiestrategie 2050 zur Förderung der Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energiequellen definiert wurden:
- Umbau der bisherigen kostenorientierten Einspeisevergütung (KEV) zu einer Einspeisevergütung mit Direktvermarktung für Strom aus Sonnenenergie, Windenergie, Biomasse, Geothermie und Kleinwasserkraftwerken;
- Investitionsbeiträge für Wasserkraft- und Biomasseanlagen sowie für Photovoltaikanlagen;
- Anerkennung des nationalen Interesses für die Nutzung und den Ausbau erneuerbarer Energien (Anlagen geniessen ab einer gewissen Grösse und Bedeutung bei der Interessenabwägung das gleiche Gewicht wie der Natur- und Landschaftsschutz).
Neue erneuerbare Energiequellen werden auch zur Wärmeproduktion genutzt (siehe Grafik "Wärme"). Seit 1990 hat die Nutzung von Wärme aus erneuerbaren Energiequellen beträchtlich zugenommen. 2022 belief sie sich auf 20’740 GWh (klimanormiert, abzüglich erneuerb. Fernwärmeverluste). 51 % der Wärme aus erneuerbaren Energiequellen stammen aus Holzheizungen, 12 % entfallen auf Abwärme von Kehrichtverbrennungsanlagen und 33 % werden mittels Wärmepumpen direkt aus der Umwelt (Luft, Gewässer, Boden) gewonnen.
- Verwandte Indikatoren
- Energieverbrauch
Die von der Internationalen Energieagentur (IEA) veröffentlichten Daten weisen die Strom- und Wärmeproduktion verschiedener Länder aufgeschlüsselt nach Energiequellen aus. Bei einem internationalen Vergleich müsste der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Strom- beziehungsweise Wärmeproduktion berücksichtigt werden.
Der Indikator basiert auf Daten der Statistik der erneuerbaren Energien, welche vom Bundesamt für Energie (BFE) erstellt wird. Sie gibt Aufschluss über die Umwandlung von Bruttoenergieträgern (Sonne, Holz, Umweltwärme usw.) in Elektrizität und Wärme. Siehe Anhang E der Statistik der erneuerbaren Energien.
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