Energieeffizienz von Gebäuden
In der Schweiz ist rund ein Viertel der CO2-Emissionen auf den Gebäudesektor zurückzuführen. Entsprechend hoch ist in diesem Sektor das Emissionsreduktionspotenzial. Das von Bund und Kantonen getragene Gebäudeprogramm zielt darauf ab, durch Beiträge an verschiedene Massnahmen den Energieverbrauch der Gebäude und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen zu senken. Jedes Jahr fliesst ein Drittel des Ertrags der CO2-Abgabe, höchstens aber 450 Millionen Franken, in das Gebäudeprogramm. Dazu kommen kantonale Kredite (ca. 80 Mio. Fr. pro Jahr).
Neben dem Gebäudeprogramm tragen auch die Minergie®-Standards zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden bei. Minergie®-Standards sind freiwillige Baustandards, die für hohe Energieeffizienz und niedrige Treibhausgasemissionen stehen
Im Jahr 2023 sind im Rahmen des Gebäudeprogramms rund 530 Millionen Franken Förderbeiträge ausbezahlt worden. Die Auszahlungen lagen damit noch über dem bisherigen Rekordjahr 2022. Seit Beginn der Förderung im Jahr 2010 sind im Rahmen des Gebäudeprogramms knapp 3.6 Milliarden Franken Fördergelder für sechs Massnahmenbereiche ausbezahlt worden. Seit 2018 gibt es Auszahlungen für indirekte Massnahmen.
Während Auszahlungen für Wärmedämmprojekte weiterhin auf hohem Niveau leicht ansteigen, haben sich die Auszahlungen für Haustechnikprojekte seit 2019 mehr als verdreifacht. Dabei geht es in den meisten Fällen um den Ersatz von Ölheizungen durch Wärmepumpen. Damit bilden sie neu die Kategorie mit den höchsten Auszahlungen (41%), vor Wärmedämmprojekten (26%) und Systemsanierungen (18%). Dank dieser grossen Dynamik beim Heizungsersatz wurde im Jahr 2023 eine Rekordwirkung erzielt.
Dank der seit 2010 durch das Gebäudeprogramm unterstützten Massnahmen können – gerechnet über die Lebensdauer der betreffenden Anlagen –inzwischen 1.064 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden (Abb. CO2-Wirkung des Gebäudeprogramms).
Die Energiebezugsfläche der nach Minergie-P®-Standard gebauten oder sanierten Gebäude stieg bis 2013 kontinuierlich an (Abb. Gebäude mit Minergie®-Standard). Seit 2015 stagnierten die Energiebezugsflächen auf einem relativ hohen Niveau, mit erhöhten Werten in den letzten drei Jahren. Seit 2011 hat auch die Energiebezugsfläche nach Minergie-A®-Standard leicht zugenommen.
Die jedes Jahr im Rahmen des Gebäudeprogramms ausbezahlten Beträge steigen seit 2017 kontinuierlich an. Da die Wirkung der Massnahmen mehrere Jahre lang anhält, erhöht sich die kumulierte Wirkung mit jedem Jahr. Die Entwicklung wird daher als positiv beurteilt. Allerdings ist das grosse Emissionsreduktionspotenzial im Gebäudesektor bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Aus diesem Grund wird der Zustand als negativ beurteilt.
- Verwandte Indikatoren
- CO2-Emissionen aus Brenn- und Treibstoffen
- Energiebezugsfläche
- Wohnfläche
Die CO2-Wirkung des Gebäudeprogramms wird seit 2017 auf Basis des Harmonisierten Fördermodells der Kantone (HFM 2015) berechnet. Ausgegangen wird dabei von der Energie- und CO2-Einsparung, welche die geförderte Massnahme bewirkt. Diese Einsparungen liegen wesentlich höher als die hier dargestellte, dem Gebäudeprogramm direkt anrechenbare Wirkung, denn ein Teil der Bauherrschaften hätte gewisse energetische Massnahmen auch ohne finanzielle Förderung umgesetzt (Mitnahmeeffekt). Die Wirkung des Gebäudeprogramms entspricht den Energie- resp. CO2-Einsparungen der geförderten Projekte abzüglich solcher Mitnahmeeffekte.
Die Angaben zu den Gebäuden nach Minergie-P®- und -A® werden von Minergie® erhoben und veröffentlicht. Minergie® ist ein von Bund, Kantonen, Wirtschaft und zahlreichen Einzelmitgliedern getragener Verein.
Anhaltende CO2-Wirkung des Gebäudeprogramms
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Zunahme | Mittel 2010-2012 | Mittel 2021-2023 | 699.04% | Zunahme | positiv |
Energiebezugsfläche der Gebäude mit Minergie®-Standard
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Zunahme | Mittel 2010-2012 | Mittel 2021-2023 | 117.74% | Zunahme | positiv |
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