Feinstaub-Immissionen
Unter Feinstaub (PM10) versteht man Partikel, die kleiner sind als 10 Mikrometer. Dieser Staub entsteht bei industriellen und gewerblichen Produktionsprozessen, Verbrennungsprozessen, mechanischen Prozessen (Abrieb, Aufwirbelung) sowie durch sekundäre Bildung (aus Schwefeldioxid, Stickoxide, Ammoniak, flüchtige organische Verbindungen). Alle Emittentengruppen wie der Verkehr, die Haushalte, die Industrie und die Landwirtschaft tragen zur Feinstaubbelastung bei. PM10 führt zu Erkrankungen der Atemwege, des Herz-Kreislaufsystems, zu einer Zunahme des Krebsrisikos und der Sterberate.


Die Belastung durch Feinstaub (PM10) hat in den letzten Jahren abgenommen. Dennoch werden die Jahres- und Tagesgrenzwerte noch vereinzelt in Städten sowie entlang stark befahrener Strassen überschritten. Deshalb wird der Zustand als mittelmässig bewertet. An den Messstationen oberhalb von 1000 m liegen die Werte deutlich unter den Grenzwerten. Die PM10-Belastung ist dank den getroffenen Luftreinhaltemassnahmen in den letzten 20 Jahren erheblich zurückgegangen. Da verschiedene Quellen und Schadstoffe zur PM10-Belastung beitragen, wird nur eine Summe von Massnahmen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene die Belastung erfolgreich senken können. Dazu wurde vom Bundesrat der Aktionsplan Feinstaub beschlossen, welcher bei allen wesentlichen Feinstaubquellen die Emissionen reduzieren soll. Mögliche Massnahen sind z.B. Partikelfilter für Dieselmotoren und strengere Emissionsgrenzwerte für Holzheizungen.
- Verwandte Indikatoren
- Feinstaub-Emissionen
- Feinstaubimmissionen (PM2.5) in städtischer Umgebung
- Schwermetall-Emissionen
Die anderen europäischen Länder erheben die Feinstaubimmissionen ebenfalls und berechnen denselben Indikator. Die Schweiz hat eine ähnlich Feinstaubbelastung wie die Nachbarländer. Grossagglomerationen und stark industrialisierte Gebiete haben eine höhere Feinstaubbelastung.
Der Stand und die Entwicklung der Luftbelastung im gesamtschweizerischen Rahmen werden durch das Nationale Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe NABEL erfasst. Das NABEL wird von BAFU und Empa betrieben und besteht aus 16 über die Schweiz verteilten Messstationen, welche die wichtigsten Belastungssituationen abdecken. Für die Beurteilung der PM10-Immissionen wurden die Messdaten von Stationen des NABEL unterhalb 600 m ü.M. ausgewertet, die nicht direkt durch Verkehrs- oder Industrieemissionen beeinflusst sind.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Abnahme | Mittel 1991-1993 | Mittel 2018-2020 | (1) -67.48%, (2) -60.57%, (3) -58.50%, (4) -57.74%, (5) -56.85% | (1) Abnahme, (2) Abnahme, (3) Abnahme, (4) Abnahme, (5) Abnahme | positiv |
(1) städtisch,verkehrsbelastet, (2) städtisch, (3) vorstädtisch, (4) ländlich, (5) Voralpen/Jura |
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