Ozon-Immissionen
Ozon ist eines der stärksten Oxidationsmittel und Reizgase überhaupt. Es greift menschliche, tierische und pflanzliche Gewebe sowie Materialien an. Beim Menschen wirkt sich das vor allem auf die Atemwege und das Lungengewebe aus, bei Pflanzen verursachen hohe Ozonkonzentrationen sichtbare Schäden an Blättern und Nadeln. Wenn sie länger andauern, führt das in der Landwirtschaft zu Ernteeinbussen. Auch Gebäude, Kulturdenkmäler oder Materialien werden durch saure Luftschadstoffe und Photooxidantien angegriffen, ausgebleicht und zerstört. Bodennahes Ozon ist ein Sekundärschadstoff und entsteht unter Einwirkung von Sonnenlicht aus Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen.
Die Ozonbelastung überschreitet die Grenzwerte an allen Stationen und stellt damit ein grossräumiges Problem mit entsprechend weit reichenden Folgen dar.
Ursache der Immissionen ist die zu hohe Belastung der Luft durch Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen. In der Schweiz sind die Emissionen dieser Vorläufersubstanzen, wie in den meisten mitteleuropäischen Ländern, in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Doch obwohl die Höchstwerte der Ozonbelastung ebenfalls rückläufig sind, führt der Trend nicht zum Erreichen des Zielwerts in naher Zukunft. Aus diesem Grund wird die Entwicklung als unbefriedigend bewertet.
Der Sommersmog lässt sich nur durch eine massive Verminderung der Vorläuferschadstoffe Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene verringern, beispielsweise durch die Anwendung des besten Standes der Technik bei Fahrzeugen, Industrie- und Landwirtschaftsanlagen oder Wärmeerzeugern.
- Verwandte Indikatoren
- Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen
In den EU Ländern werden auch Ozonimmissionen erhoben und vergleichbare Indikatoren bestimmt. Die Schweiz hat eine ähnlich Ozonbelastung wie die Nachbarländer.
Der Stand und die Entwicklung der Luftbelastung im gesamtschweizerischen Rahmen werden durch das Nationale Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe NABEL erfasst. Das NABEL wird durch das BAFU und die Empa betrieben und besteht aus 16 über die Schweiz verteilten Messstationen, welche die wichtigsten Belastungssituationen abdecken. Für die Beurteilung der Ozon-Immissionen wurden die Messdaten von Stationen des NABEL unterhalb 600 m ü.M. ausgewertet, die nicht direkt durch Verkehrs- oder Industrieemissionen beeinflusst sind.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Annäherung an den theoretischen Zielpfad in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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100 µg/m³ | 1991 | 2023 | (1) 63.27%, (2) 21.80% | (1) In Richtung des theoretischen Zielpfads, (2) In Richtung des theoretischen Zielpfads | unbefriedigend |
(1) Alpensüdseite, (2) Alpennordseite |
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