Ammoniak-Immissionen
Hohe Konzentrationen von Ammoniak verursachen akute Schäden an der Vegetation und führen zu Versauerung und Überdüngung der Böden. Dies hat schädliche Folgen für Ökosysteme. Zudem ist Ammoniak eine wichtige Vorläufersubstanz für die Bildung von sekundären Aerosolen (flüssige Partikel wie Schwefelsäure oder Salpetersäure, die durch chemische Reaktion aus gasförmigen Vorläuferstoffen wie Schwefeldioxid oder Stickoxiden gebildet werden). Ammoniak entsteht beim Lagern und Ausbringen von Hofdünger. Hauptquelle ist die Nutztierhaltung in der Landwirtschaft.
Die Belastung durch Ammoniak hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verändert und liegt nach wie vor deutlich über den Werten, die im Rahmen der Konvention über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung empfohlen werden. Besonders hoch ist die Ammoniakkonzentration an Standorten mit intensiver Tierhaltung. Um in den nächsten Jahren ein vertretbares Niveau zu erreichen, müsste die Ammoniakbelastung deutlich stärker zurückgehen, als es bisher der Fall ist. Aus diesem Grund wird die Entwicklung als unbefriedigend beurteilt.
- Verwandte Indikatoren
- Ammoniak-Emissionen
- Übermässiger Stickstoffeintrag in naturnahen Ökosystemen
Andere Länder in Europa erheben auch die Ammoniakimmissionen und messen ähnliche Konzentrationen.
Der Gehalt gasförmigen Ammoniaks in der Luft (NH3-Konzentration) wird mit Hilfe von Diffusionssammlern (Passivsammler) bestimmt. Das Gas wird an einem mit Säure behandelten Filter absorbiert und dabei in Ammonium umgewandelt. Die Menge des am Filter festgehaltenen Ammoniums kann im Labor ionenchromatographisch bestimmt und auf die Ammoniakkonzentration zurückberechnet werden.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Abnahme | Mittel 2004-2006 | Mittel 2021-2023 | 4.61% | Zunahme | negativ* |
*Aufgrund der geringen Anzahl Messstationen sowie aufgrund des meteorologischen Einflusses ist zurzeit unklar, ob der errechnete Trend signifikant ist. Aus diesem Grund wird die Entwicklung als unbefriedigend bewertet.
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