Stickstoffdioxid-Immissionen
Unter dem Begriff Stickoxide (NOx) werden Stickstoffdioxid (NO2) und Stickstoffmonoxid (NO) zusammengefasst. Sie entstehen beim Verbrennen von Brenn- und Treibstoffen, insbesondere bei hohen Verbrennungstemperaturen. Hauptquelle ist der Strassenverkehr. Sie sind eine wichtige Vorläufersubstanz für die Bildung von sauren Niederschlägen, sekundärem Feinstaub und – zusammen mit den flüchtigen organischen Verbindungen – von Ozon/Sommersmog. Zusammen mit Ammoniak bilden sie Feinstaub und tragen zur Überdüngung von Ökosystemen bei. Stickstoffdioxid und andere Reizgase begünstigen ausserdem Erkrankungen der Atemwege. Kinder sind speziell betroffen.
Die NO2-Grenzwerte werden heute an allen Stationen eingehalten. In der Stadt, in vorstädtischen Gebieten und an verkehrsbelasteten sind die Messwerte höher als auf dem Land. Seit Mitte der 1980er Jahre ist die NO2-Belastung dank der getroffenen Luftreinhaltemassnahmen (z.B. Verschärfung der Abgasgrenzwerte, Katalysatoren bei Personenwagen) um ca. 50 % zurückgegangen. Trotzdem stellt die Stickoxidbelastung nach wie vor ein ernstzunehmendes Problem dar, welches weite Teile der Schweiz betrifft. Nach wie vor werden Menschen durch zu hohe Stickstoffdioxidkonzentrationen belastet, und der Eintrag von Stickstoffverbindungen in empfindliche Ökosysteme liegt noch weit über den tolerierbaren Werten. Weitere Massnahmen sind nötig, beispielsweise die. Anwendung des besten Standes der Technik bei Fahrzeugen, Industrie- und Landwirtschaftsanlagen oder Wärmeerzeugern.
- Verwandte Indikatoren
- Stickoxid-Emissionen
- Übermässiger Stickstoffeintrag in naturnahen Ökosystemen
In den EU Ländern werden auch Stickstoffdioxidimmissionen erhoben und derselbe Indikator bestimmt. Die Schweiz hat eine tiefere NO2-Belastung als die Nachbarländer (weniger Dieselfahrzeuge, keine thermischen Kraftwerke).
Der Stand und die Entwicklung der Luftbelastung im gesamtschweizerischen Rahmen werden durch das Nationale Beobachtungsnetz für Luftfremdstoffe NABEL erfasst. Das NABEL wird durch das BAFU und die Empa betrieben und besteht aus 16 über die Schweiz verteilten Messstationen, welche die wichtigsten Belastungssituationen abdecken. Für die Beurteilung der Stickstoffdioxid-Immissionen wurden die Messdaten von Stationen des NABEL für die verschiedenen Standorttypen gemittelt, wobei nur ländliche Stationen der Alpennordseite berücksichtigt wurden. Die Daten der Station Bern-Bollwerk mussten wegen einer Stationsverschiebung homogenisiert werden, die Methode ist im Jahresbericht 2010 des NABEL beschrieben.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Abnahme | Mittel 1991-1993 | Mittel 2021-2023 | (1) -54.42%, (2) -58.17%, (3) -54.19%, (4) -52.73%, (5) -55.85% | (1) Abnahme, (2) Abnahme, (3) Abnahme, (4) Abnahme, (5) Abnahme | positiv |
(1) städtisch, verkehrsbelastet, (2) städtisch, (3) vorstädtisch, (4) ländlich, (5) Voralpen/Jura |
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