Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung (PM2.5)
Luftschadstoffe können Atemwegserkrankungen wie Asthma und Herz-/Kreislaufkrankheiten wie Herzinfarkte hervorrufen. Im Extremfall kann die Luftverschmutzung vorzeitige Todesfälle verursachen. Besonders betroffen von der Luftverschmutzung sind ältere Menschen, Kinder, Ungeborene oder Kranke. Kleinkinder sind anfällig für Infektionen der Luftwege, da ihr Immunsystem und die Lunge bei der Geburt noch nicht vollständig entwickelt sind. Bei Personen mit Asthma kann die verschmutzte Luft Anfälle auslösen. Die entzündungsfördernden Wirkungen der Luftverschmutzung können gerade bei älteren Menschen die Abwehrkräfte schwächen. Belastet wird auch das Herzkreislaufsystem, da es den Sauerstoffmangel kompensieren muss. Die Folge können Herzrhythmusstörungen und Infarkte sein.


Trotz der zahlreichen Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in den letzten Jahren bleibt die Belastung ein Problem. Jährlich ist sie mitverantwortlich für den vorzeitigen Tod von rund 2’300 Personen.
Mit derselben Methodik kam eine Studie des Swiss TPH 2023 zum Ergebnis, dass neben den vorzeitigen Todesfällen aufgrund belasteter Atemluft auch rund 3'500 neue Fälle von Chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), 5'600 neue Fälle von Demenz, 1'000 neue Fälle von Diabetes Typ 2 und 2'600 neue Fälle von ischämischen Herzkrankheiten, sowie 400 neue Fälle von Lungenkrebs anfallen. Ferner resultieren ca. 2.5 Mio. Tage mit eingeschränkter Aktivität bei Erwachsenen.
In der Schweiz werden die Langzeiteffekte der Luftverschmutzung auf die Gesundheit in der Kohortenstudie SAPALDIA (Swiss Cohort Study on Air Pollution and Lung and Heart Diseases in Adults) untersucht. Diese und weitere internationale Studien zeigen aber auch, dass sich die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen relativ rasch verbessert, wenn der Schadstoffgehalt der Luft abnimmt. Massnahmen zur Verbesserung der Luftqualität haben also einen messbaren positiven Einfluss auf die Volksgesundheit.
- Verwandte Indikatoren
- Feinstaub-Immissionen (PM10)
- Feinstaubimmissionen (PM2.5) in städtischer Umgebung
Gesundheitsfolgenabschätzung basierend auf einer epidemiologisch hergeleiteten Belastungs-Wirkungsbeziehung von 1,118 pro 10 µg/m³ PM2.5 für die krankheitsbedingte Sterblichkeit nach ELAPSE. Die Zahl der vorzeitigen Todesfälle bei Erwachsenen ab 20 Jahren wurde anhand bevölkerungsgewichteter PM2.5-Exposition und jährlicher Sterbedaten für die Schweiz geschätzt, wobei ein Schwellenwert von 5 µg/m³ gemäss WHO-Luftqualitätsleitlinien angewendet wurde.
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
---|---|---|---|---|---|
Abnahme | Mittel 2000-2002 | Mittel 2021-2023 | -60.00% | Abnahme | positiv |
Weiterführende Informationen