Subjektive Belastung durch Luftverschmutzung
Wie viele Umweltbelastungen sind Luftschadstoffe einzeln kaum unmittelbar wahrnehmbar. Dennoch wird „schlechte Luft“, beispielsweise an viel befahrenen Strassen, als solche wahrgenommen und häufig als unangenehm und störend empfunden. Zu der Geruchsbelästigung kommt oft noch das Wissen um die gesundheitsschädigenden Wirkungen, das als zusätzlicher Stressor wirken kann.
Im Jahr 2023 fühlten sich 39% der Bevölkerung durch die Luftverschmutzung rund um ihr Haus «eher gestört» oder «sehr gestört». Im Jahr 2011 waren es noch 17%, das heisst, die subjektive Belastung ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Erwartungsgemäss liegt er in Städten deutlich höher als in ländlichen Gebieten. Dies entspricht den Immissionsmessungen der wichtigsten Luftschadstoffe, die in städtischen, verkehrsbelasteten Gebieten den Grenzwert in vielen Fällen überschreiten. Allerdings steht der Trend der zunehmenden subjektiven Belastung im Widerspruch zur gemessenen und tatsächlich abnehmenden Belastung (siehe Indikatoren zu Immissionen und Emissionen von Luftschadstoffen).
Der Anteil ist deutlich zu hoch, wenn man die möglichen Gesundheitsschäden und die Einschränkungen der Lebensqualität bedenkt, die mit dauerhaften Gefühl, verschmutzter Luft ausgesetzt zu sein, einhergehen.
Die Daten basieren auf der Befragung „Wahrnehmung von Umweltqualität und Umweltverhalten“ des Bundesamts für Statistik (BFS). Die Befragung wird telefonisch durchgeführt und erfasst eine Vielzahl von Aspekten der Umweltbelastung, des Umweltbewusstseins, des umweltrelevanten Verhaltens und der Lebensgewohnheiten. Die Stichprobe entspricht den Kriterien der Repräsentativität.
Der Indikator erfasst alle Befragten, die sich durch Luftverschmutzung rund um ihr Haus eher gestört oder sehr gestört fühlen (Antworten 3 und 4 auf einer Skala von 1: „überhaupt nicht gestört“ bis 4: „sehr gestört“).
Angestrebte Entwicklung | Anfangswert | Endwert | Veränderung in % | Beobachtete Entwicklung | Beurteilung |
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Abnahme | 2011 | 2023 | 121.84% | Zunahme | negativ |
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