Indikator Naturgefahren

Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse

Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse können bedeutende Schäden verursachen. Die Höhe der Schäden wird von der Nutzung des Siedlungsraums und von der Intensität und der räumlichen Ausdehnung der Naturereignisse beeinflusst. Sie hängt somit auch von den Massnahmen ab, die ergriffen werden, um Menschen, Umwelt und Sachwerte zu schützen. Die Schadensumme im Ereignisfall ist ein Indikator einerseits für den Erfolg der vorbeugenden Massnahmen zum Schutz vor Naturereignissen und andererseits für die Verletzlichkeit von Bauten und Infrastrukturen.

Bewertung des Zustandes
schlecht schlecht
Bewertung der Entwicklung
nicht bewertbar nicht bewertbar
Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2021: 448.19 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2020: 40.19 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2019: 82.55 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2018: 205.2 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2017: 175.61 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2016: 98.3 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2015: 148.29 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2014: 100.88 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2013: 125.26 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2012: 38.97 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2011: 118.27 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2010: 62.16 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2009: 26.1 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2008: 23.01 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2007: 722.82 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2006: 76.15 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2005: 3112.12 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2004: 51.2 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2003: 77.31 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2002: 372.67 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2001: 85.43 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 2000: 778.07 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1999: 751.76 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1998: 46.6 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1997: 217.68 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1996: 36.96 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1995: 93.68 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1994: 240.9 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1993: 1052.2 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1992: 72.7 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1991: 53.42 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1990: 374.7 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1989: 17.42 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1988: 176.99 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1987: 1773.85 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1986: 177.86 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1985: 76.74 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1984: 159.34 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1983: 84.4 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1982: 65.3 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1981: 90.73 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1980: 42.03 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1979: 88.36 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1978: 1047.47 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1977: 510.09 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1976: 35.68 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1975: 322.5 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1974: 61.85 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1973: 220.18 Schäden durch Hochwasser, Murgänge, Rutschungen und Sturzprozesse 1972: 42.81
*teuerungsbereinigt, Preisbasis 2021

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: WSL
Kommentar

Von 1972 bis 2021 verursachten Hochwasser und Murgänge Schäden von  rund 13.8 Mia. CHF. Die Schäden durch Rutschungen und Sturzprozesse belaufen sich auf 1 Mia. CHF. Insgesamt resultieren damit Schäden von 14.9 Mia. CHF; dies entspricht einem durchschnittlichen Schaden von rund 300 Mio. CHF pro Jahr.

Die Schadenssumme ist in erster Linie durch einzelne Grossereignisse geprägt. So verursachte das Hochwasser vom August 2005 allein Schäden in der Höhe von rund 3 Mia. CHF, und die Hälfte der Schäden ist allein auf die fünf grössten Einzelereignisse zurückzuführen

Etwa 1.8 Millionen Menschen, d.h. rund 20 % der Schweizer Bevölkerung, leben gemäss national verfügbaren Daten in überschwemmungsgefährdeten Gebieten. Genau dort befinden sich auch rund 1.7 Millionen oder rund 30 % der Arbeitsplätze. In potenziellen Überschwemmungsgebieten liegen rund 25 % der Sachwerte (insgesamt rund CHF 840 Mrd.[1]). Hier findet auch ein wesentlicher Teil der wirtschaftlichen Wertschöpfung statt. Die vorhandene Schutzinfrastruktur schützt diese Gebiete gegen häufige Ereignisse. Ohne diese Schutzinfrastruktur wären die Schäden durch Hochwasser deutlich höher.

Schäden lassen sich verhindern oder begrenzen, wenn die Gefahr bekannt ist. Die Fertigstellung der Gefahrenkarten, ihre laufende Aktualisierung und konsequente Umsetzung sind deshalb vordringlich. Durch eine gefahrengerechte Raumnutzung kann das Schadenspotential begrenzt werden. Bauten und Infrastrukturen sind so zu planen, dass grössere Schäden vermieden werden. Präventive Massnahmen (z.B. Schutzbauten) müssen robust und überlastbar ausgelegt sein und einfach an neue Bedingungen (Klimawandel) angepasst werden können. Die verbleibenden Risiken sind durch eine umfassende Notfallplanung und eine optimierte Warnung und Alarmierung zu begrenzen.

Absolute Sicherheit im Umgang mit Naturgefahren gibt es nicht. Allerdings haben die Analyse der grossen Hochwasserereignisse und insbesondere das Projekt OWARNA gezeigt, dass sich durch konsequente Umsetzung moderner Hochwasserschutzkonzepte und durch eine verbesserte Warnung und Alarmierung bis zu 20% der Schäden vermeiden liessen. Aus diesem Grund wird der Zustand als schlecht bewertet. Die Entwicklung wird nicht bewertet, weil die starken jährlichen Schwankungen und die relativ kurze Beobachtungsperiode keine eindeutige Aussage zulassen.

Methode

Seit 1972 sammelt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL im Auftrag des BAFU systematisch Daten zu den Unwetterschäden in der Schweiz. Dabei werden die Prozesse Hochwasser, Murgang, Rutschung sowie (seit 2002) Steinschlag und Felssturz berücksichtigt. Die Erhebungen basieren hauptsächlich auf Meldungen von etwa 3000 Schweizer Zeitungen und Zeitschriften sowie – bei grösseren Ereignissen – auf Angaben von Kantonen und Versicherungsgesellschaften.

[1] Der Erstellungswert des Bauwerks Schweiz beträgt CHF 3 355 Mrd. gemäss Studie „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Immobilienwirtschaft der Schweiz“ (Staub P., Rütter H., 2014).

 
Zuletzt aktualisiert am: 04.10.2022

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