Indikator Wasser

Medikamentenverbrauch

Bestimmte schwer abbaubare Medikamente werden über die Kläranlagen kontinuierlich in die Oberflächengewässer eingetragen, was zu einer chronischen Belastung von Wasserlebewesen führen kann. Für Fliessgewässer mit einem hohen Anteil an gereinigtem Abwasser kann beispielsweise davon ausgegangen werden, dass Forellen durch den Diclofenac – einem Wirkstoff verbreitet verwendeter Schmerzmittel – geschädigt werden. Der Medikamentenverbrauch gibt somit einen Hinweis auf die Belastung der Gewässer durch Medikamente.

Bewertung des Zustandes
nicht bewertbar nicht bewertbar
Bewertung der Entwicklung
negativ negativ
Anteil an Personen in %, die in den letzten 7 Tagen ein Medikament genommen haben 2017: 50.3 Anteil an Personen in %, die in den letzten 7 Tagen ein Medikament genommen haben 2012: 48.6 Anteil an Personen in %, die in den letzten 7 Tagen ein Medikament genommen haben 2007: 46.3 Anteil an Personen in %, die in den letzten 7 Tagen ein Medikament genommen haben 2002: 40.8 Anteil an Personen in %, die in den letzten 7 Tagen ein Medikament genommen haben 1997: 40.7 Anteil an Personen in %, die in den letzten 7 Tagen ein Medikament genommen haben 1992: 38.3

Daten zur Grafik: Excel
Quelle: BFS
Kommentar

Seit Mitte der 1990er Jahre hat der Medikamentenverbrauch zugenommen. Aus diesem Grund wird die Entwicklung als negativ bewertet. Mit dem demographischen Wandel (aufgrund der Überalterung der Gesellschaft) und einer Zunahme der Bevölkerung wird der Medikamentenverbrauch aber voraussichtlich längerfristig zunehmen.

Nachteilige Einwirkungen auf die Gewässer können durch einen Ausbau der kommunalen Abwasserreinigungsanlagen (ARA) deutlich reduziert werden. Durch den Einbau von zusätzlichen Reinigungsstufen können viele organische Spurenstoffen eliminiert werden. In der Schweiz kann durch einen Ausbau von rund 100 von über 700 ARA eine deutliche Verbesserung der Wasserqualität erreicht werden. Ausserdem sollten umweltproblematische Stoffe durch weniger problematische Alternativen ersetzt werden. Entsprechende Bestrebungen von Seiten der Industrie sind vorhanden. Ein weiterer Ansatz besteht darin, bei der gesetzlichen Zulassung von Stoffen verstärkt auch die Beurteilungen der Umweltauswirkungen zu berücksichtigen.

Methode

Die Daten stammen aus der Gesundheitsbefragung des Bundesamtes für Statistik, die seit 1992 alle 5 Jahre durchgeführt wird. Die nationale Netto-Stichprobe besteht aus 10'000 Interviews, welche gleichmässig auf die Kantone verteilt sind. Zusätzlich besteht für die einzelnen Kantone die Möglichkeit, die Stichprobe in ihrem Kanton aufzustocken, um repräsentative Auswertungen auch auf kantonaler Ebene durchführen zu können. 19 Kantone und die Stadt Zürich haben im Jahr 2012 von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Die Netto-Stichprobe der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012 umfasst dadurch 21'597 realisierte telefonische Interviews.

 
Zuletzt aktualisiert am: 18.03.2021

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